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ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...

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kussion dieser perspektivischen <strong>Gemeinsame</strong>n Servicestelle hinderliche Rahmenbedingungen<br />

ausgeklammert haben, um uns selber nicht mit einem Denkverbot zu<br />

belegen. Hinderliche Rahmenbedingungen wurden hier ganz deutlich:<br />

‣ Es wurde immer wieder auch darauf hingewiesen, dass die Kostenneutralität<br />

ein Hindernis sei, um letztendlich eine Servicestelle sehr umfassend weiter zu<br />

entwickeln und z. B. mit freigestellten Mitarbeitern zu besetzen, ferner,<br />

‣ dass trägerorganisatorische Gegebenheiten es häufig schwierig machen, eine<br />

Servicestelle mit einem entsprechenden Profil zu versehen.<br />

Das Ergebnis dieses zweiten perspektivischen Blicks auf die <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong><br />

war:<br />

‣ Es ist wünschenswert, in einer weiteren Entwicklungsstufe daran zu gehen, die<br />

Lotsenfunktion und Koordinationsfunktion der <strong>Gemeinsame</strong>n Servicestelle zu<br />

stärken. Dies könnte zum einen geschehen dadurch, dass dieser Lotse eine eigene<br />

Budgetkompetenz erhält. Es wurde andiskutiert, dass die Frage nach der<br />

Entscheidungskompetenz eine sehr schwierige ist und dass es i.d.R. schwierig<br />

in der Praxis so umzusetzen sein dürfte, dass ein Mitarbeiter der <strong>Gemeinsame</strong>n<br />

Servicestelle – nehmen wir als Beispiel angesiedelt bei der LVA – in einem<br />

konkreten Fall für die AOK entscheidet. Das scheint nach Meinung der Teilnehmer<br />

doch wirklich sehr schwierig zu sein, dies abzusprechen, was allein<br />

schon damit zusammenhängt, dass hier auch verschiedene Versichertenstrukturen<br />

eine Rolle spielen und dass solche Entscheidungen für andere<br />

schwierig durchzusetzen sein dürften. Was aber schon angedacht wurde, ist,<br />

dass es im Idealfall eine Person gibt, die tatsächlich schnell und unbürokratisch<br />

vor dem Hintergrund eines Budgets, über das sie verfügt, Entscheidungen treffen<br />

kann und Ratsuchenden Leistungen zubilligen kann. Wichtig wäre des Weiteren,<br />

dass dieser Lotse oder diese Lotsin tatsächlich diese Aufgabe nicht als<br />

zusätzliche Aufgabe leistet, sondern ein Stück weit freigestellt ist, um die Aufgabe<br />

der Servicestelle zu einer Hauptaufgabe machen zu können. Die Tatsache,<br />

dass die <strong>Servicestellen</strong>arbeit i.d.R. „mit gemacht“ wird, sorgt dafür, dass<br />

sie immer auch ein Stück „hinten runterfällt“ oder am Rande steht, weil die<br />

Kernaufgaben im Endeffekt doch wichtiger sind bzw. noch stärker wahrgenommen<br />

werden müssen.<br />

Diese Lotsenfunktion, so wurde diskutiert, könnte in der <strong>Gemeinsame</strong>n Servicestelle<br />

selbst eingelöst werden, zumindest sei dies denkbar, es sei aber auch<br />

denkbar, einen solchen Lotsen auf regionaler Ebene zu etablieren, quasi als<br />

Klammer für mehrere <strong>Gemeinsame</strong> <strong>Servicestellen</strong>. Einen Lotsen, der noch<br />

einmal <strong>Servicestellen</strong> miteinander koordiniert, der bei schwierigen Fällen ansprechbar<br />

ist und der mit einer größeren Kompetenz hier auch als Berater für<br />

die <strong>Servicestellen</strong> und über die <strong>Servicestellen</strong> für den Ratsuchenden zur Verfügung<br />

steht. Diesen Lotsen zeichnet aus, dass er schnell und in eigener Regie<br />

entscheiden kann.<br />

Der dritte Schritt, der in der Arbeitsgruppe vorgenommen wurde, war der, zu überlegen,<br />

wo es denn Stellschrauben gibt, um von dieser ersten Variante – kleinster gemeinsamer<br />

Nenner der <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong>: Anliegensklärung, Erstorientierung<br />

– hinzukommen zu dieser zweiten perspektivischen Variante: Lotsen mit Bud-<br />

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