ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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dem man auch beratend tätig ist, sehr gut beraten, in den anderen Bereichen<br />
sieht es schlechter aus. Eine Stimme sagte, man berät doch schon als <strong>Gemeinsame</strong><br />
Servicestelle gegebenenfalls dorthin, dass es eher die anderen Kostenträger<br />
und nicht die eigene Kostenträgerschaft betrifft. Der überwiegende<br />
Teil sagte, es wird neutral beraten und man ist im eigenen Fach, in den eigenen<br />
Bereichen, besser, weil man einfach mehr weiß.<br />
Es wurde sehr deutlich auf die Probleme hingewiesen, die mit der Fristenregelung<br />
verbunden sind. Hier wurde vor allem ein Reha-Träger – die Sozialämter –<br />
benannt, mit dem die Zusammenarbeit offensichtlich in vielen Fällen sehr<br />
schwierig ist. Die Sozialhilfeträger klinken sich bisweilen komplett aus und sagen,<br />
sie seien überhaupt nicht zuständig. Dies geschieht z. T. auf unprofessionelle<br />
Art, es wird ausgegrenzt, abgegrenzt, Fristen werden nicht eingehalten,<br />
die Arbeit wird enorm verzögert. Es war einhelliger Tenor, dass sich die Zusammenarbeit<br />
mit diesem Rehabilitationsträger sehr schwierig gestaltet.<br />
4. Wissen, Verbreitung von Wissen, Fortbildung und Schulung<br />
Alle <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong>-Mitarbeiter haben Schulungen gehabt zu Beginn,<br />
um ein Grundwissen über die anderen Rechtsbereiche zu erhalten. Regelmäßige<br />
weitere Schulungen werden nicht flächendeckend durchgeführt. In<br />
einigen <strong>Servicestellen</strong> wird es gemacht, andere haben zu Beginn eine Schulung<br />
bzw. eine Schulfolge gehabt.<br />
Es wurde kritisiert, dass die Schulungen über die anderen Rechtsbereiche immer<br />
nur einen Rechtsbereich abgedeckt haben. Man hat etwas über den<br />
Rechtsbereich des Nachbarn erfahren, aber die <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong>fälle<br />
sind eigentlich genau die, wo Schnittstellenproblematiken auftreten. Genau<br />
diese Schnittstellen wurden in den Schulungen nicht abgedeckt. Man hat punktuelle<br />
Einblicke in verschiedene Rechtsbereiche, aber dort, wo mehrere Reha-<br />
Träger betroffen sind, wurde weniger in den Schulungen behandelt.<br />
Niemand kann in allen Bereichen ein derart tiefes Wissen haben, dass er immer<br />
umfassend beraten kann. Hier wurde der eindringliche Wunsch geäußert, aufbauend<br />
auf den Wegweiser, den es von der BAR gibt, ein Programm für Beraterunterstützung<br />
zu entwickeln. Dies ist ein Programm, in dem die juristischen<br />
Daten aller Reha-Träger permanent eingepflegt werden, das immer auf dem<br />
neuesten Stand ist, und das sehr anwenderfreundlich interaktiv benutzt werden<br />
kann. Hier kann man z. B. nach Schlagwörtern suchen und dann Handlungsempfehlungen<br />
bekommen. Es wurde dieser Auftrag an die BAR gegeben, dass<br />
dort doch einmal geschaut werden solle, ob es nicht ausgebaut werden könnte,<br />
dass ein Informationspool geschaffen wird, in dem Wissen zusammenhängend<br />
dargestellt wird und den Beratern die Möglichkeit gegeben wird, im Zweifelsfall<br />
darauf auch zurückzugreifen. Es wurde darauf hingewiesen, dass es, selbst<br />
wenn es ein – gutes – Team gibt, schwierig ist, die Mitarbeiter im Team auch<br />
immer zu dem Punkt zu erreichen: sie sind selber in Beratung oder haben andere<br />
Sprechzeiten etc. Es gibt viele Gründe, dass dies nicht immer geht. Hier<br />
wäre ein solches Programm sehr hilfreich.<br />
Schließlich haben wir über Kompetenzen im Bereich Teambildung/ Netzwerkbildung<br />
gesprochen. Einige sagten, dies braucht man auf jeden Fall und man<br />
sollte hier Kompetenzen aufbauen. Aber es wurde ganz klar betont: Man<br />
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