ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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solche angestrebten Verfahren, die eine kontinuierliche Fallbegleitung und die<br />
interdisziplinäre Beratung, dass man mit anderen Reha-Beratern sich an einen<br />
Tisch zusammensetzt und in komplexen Fällen gemeinsam berät, sind zeitaufwendig,<br />
und das muss auch zur Kenntnis genommen werden. Sie sind zeitaufwendiger<br />
als reine Zuständigkeitsklärung, und realistischerweise muss man sagen,<br />
dass sich eine solche Arbeitsweise nur dann durchsetzen wird, wenn sie<br />
auch als Teil des normalen Arbeitsumfangs anerkannt wird, wenn das nicht als<br />
zusätzlicher Aufwand, sondern als eigenständige Aufgabe akzeptiert wird und<br />
wenn diese Aufgabe auch in der Arbeitsplanung berücksichtigt wird.<br />
‣ Es wurde auf das Stichwort Persönliches Budget hingewiesen. Es ist geplant,<br />
das Persönliche Budget stärker zu verankern als es bisher praktiziert wird. Es<br />
ist auch klar, dass bei trägerübergreifenden Persönlichen Budgets ein bestimmter<br />
Beratungsbedarf entsteht. Die Frage wurde gestellt, ob das eine zusätzliche<br />
Anforderung an die <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> darstellen wird. Das ist wohl<br />
so nicht mehr geplant, dass es so eng gekoppelt würde, aber trotzdem ist es ein<br />
Aspekt, der, wenn es zur weiteren Verbreitung des Persönlichen Budgets<br />
kommt, auch an den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> nicht vorübergehen wird.<br />
Hier ist die trägerübergreifende Beratungskompetenz schon auf vorbildliche<br />
Weise vorgedacht und vorstrukturiert.<br />
12.2.3 AG 3 – Erfolgsfaktoren <strong>Gemeinsame</strong>r <strong>Servicestellen</strong><br />
Man kann die Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe in vier Abschnitte unterteilen.<br />
1. Bedarf für die Leistung von <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong>, auch Bedarf von Öffentlichkeitsarbeit<br />
Es wurde deutlich darauf hingewiesen, dass es offensichtlich eine Diskrepanz<br />
zwischen dem Bedarf in Städten und auf dem Land gibt. Wenn man das mit einigen<br />
Ergebnissen abgleicht, die wir später noch vorstellen werden, auch mit<br />
Aussagen, die von einigen Teammitgliedern und Kooperationspartnern kamen,<br />
dann zeigt sich, dass es in manchen Städten im Umkreis von 300 Metern drei<br />
<strong>Servicestellen</strong> gibt, was zu erheblicher Verwirrung führt, und im Nachbarkreis<br />
wiederum gar keine Servicestelle vorhanden ist oder nur sehr wenig Leistungen<br />
angeboten werden. Es soll noch einmal überprüft werden, wie man die Anlage<br />
von <strong>Servicestellen</strong> organisieren kann, damit es nicht zu Doppel- und Mehrfachversorgung<br />
kommt, was den Klienten wenig nützt, sondern eher verwirrt, und<br />
auf der anderen Seite noch Lücken zu verzeichnen sind.<br />
Die Fallzahlen sind insgesamt relativ gering. Es wurde gesagt, dass die Behindertenverbände<br />
auch niemanden mehr schicken. Dies wurde u. a. damit begründet,<br />
dass die <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> keine Entscheidungskompetenz<br />
haben. Dies hat sich mittlerweile herumgesprochen, und auch das deckt sich<br />
mit einer Aussage aus unserer Befragung. Dies sei ein Manko, und man muss<br />
überlegen, wie man damit in Zukunft umgeht.<br />
Wir haben festgestellt, dass Öffentlichkeitsarbeit zumindest im ländlichen Raum<br />
hilft. Es gab zwei Stimmen, die sehr deutlich geäußert haben, dass man einen<br />
direkten Zusammenhang zwischen intensiver Öffentlichkeitsarbeit und Fallzahlen<br />
herstellen kann. In einem Fall wurde beschrieben, wie die Öffentlich-<br />
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