ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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teilter Meinung, was die Idee der GS angeht. Im Vergleich mit der überwiegend<br />
guten Bewertung des Konzepts, beurteilen die GS die Umsetzung schlechter.<br />
Nur ein Viertel der GS (27%) kann sich der Meinung anschließen, dass die Umsetzung<br />
der Einrichtung von GS gelungen ist. Ein Drittel der GS (35%) ist dagegen<br />
der Auffassung, diese Umsetzung sei nicht gelungen. 38% der GS sehen<br />
die Umsetzung in Teilen gelungen, in anderen Teilen nicht.<br />
• Die GS begründeten positive Bewertungen insbesondere mit der verbesserten<br />
Kooperation der Rehabilitationsträger, der stärkeren Kundenorientierung und<br />
einer verbesserten Beratungsqualität.<br />
• Kritische Einschätzung des Umsetzungsstandes begründeten die GS insbesondere<br />
mit der geringen Inanspruchnahme in Verbindung mit einem geringen<br />
Bedarf, einem zu geringen Bekanntheitsgrad der GS, fehlende Motivation der<br />
Rehabilitationsträger, fehlenden Einflussmöglichkeiten der GS und dem komplizierten<br />
Rehabilitationsrecht. In diesem Zusammenhang weisen GS darauf hin,<br />
dass sich das Konzept der GS nur dann wirklich umsetzen lässt, wenn die Mitarbeiter<br />
einen bestimmten Anteil ihrer Arbeitskapazität für die <strong>Servicestellen</strong>arbeit<br />
einsetzen können. Im Idealfall müsste weiterhin eine räumliche Nähe der<br />
Teammitglieder geschaffen werden, in dem sie „unter einem Dach“ zusammen<br />
gefasst werden.<br />
57. Existieren Länder- und Trägerunterschiede hinsichtlich des Umsetzungsstandes<br />
der GS?<br />
• Die Umsetzung des Konzeptes der GS ist regional unterschiedlich weit fortgeschritten.<br />
Zwar ist der Umsetzungsstand bundesweit nicht zufriedenstellend,<br />
und es gibt in allen Bundesländern und bei allen Rehabilitationsträgern GS mit<br />
einem fortgeschrittenen und GS mit einem niedrigen Entwicklungsstand. Trotzdem<br />
stellt sich die Situation in einigen Ländern insgesamt vergleichsweise besser<br />
dar, in anderen Ländern schlechter. In Baden-Württemberg und Sachsen-<br />
Anhalt existieren unterschiedliche Erfolgsmodelle der Umsetzung. Hingegen<br />
weisen relativ viele GS in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-<br />
Westfalen einen niedrigen Entwicklungsstand auf. Weiter finden sich funktionsfähige<br />
GS relativ häufiger bei Rentenversicherungsträgern als bei Krankenkassen.<br />
58. Existieren Erfolgsfaktoren der Umsetzung?<br />
• Ein Erfolgsfaktor besteht in regelmäßigen Treffen der <strong>Servicestellen</strong>teams, in<br />
deren Rahmen die gemeinsame <strong>Servicestellen</strong>arbeit reflektiert und weiter entwickelt<br />
wird sowie trägerübergreifende Schulungen durchgeführt werden. Die<br />
Teamtreffen erscheinen dann besonders erfolgreich, wenn neben allen beteiligten<br />
Rehabilitationsträgern auch Dritte beteiligt sind.<br />
• Notwendig sind trägerübergreifende Schulungen der Mitarbeiter zur Vorbereitung<br />
auf ihre <strong>Servicestellen</strong>tätigkeit. Sie sollten inhaltlich weniger auf umfassende<br />
theoretische Kenntnisse abstellen, da das komplexe Rehabilitationsrecht<br />
nicht von Einzelnen komplett beherrscht werden kann, sondern auf praktische<br />
Übungen und das Arbeiten im Team und in Netzwerken, da sich erst durch die<br />
Beteiligung vieler Parteien eine umfassende Beratung ergibt.<br />
• Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Umsetzung ist die Zusammenarbeit<br />
mit Behindertenverbänden und Selbsthilfegruppen. Zum einen<br />
verfügen sie über Spezialwissen aus eigenen Beratungsaktivitäten, zum ande-<br />
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