ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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11.4 Kooperation des <strong>Servicestellen</strong>teams und Beteiligung Dritter<br />
22. Wie funktioniert die Zusammenarbeit innerhalb des Teams der beteiligten Rehabilitationsträger?<br />
• Die GS bewerten die fallbezogene Zusammenarbeit mit ihren Teammitgliedern<br />
überwiegend als gut bis sehr gut. Die Bewertung ist weitestgehend unabhängig<br />
davon, bei wem die GS eingerichtet ist und unabhängig davon, mit welchem<br />
Rehabilitationsträger Kontakt zur Klärung eines Rehabilitationsfalls aufgenommen<br />
wurde. Ausgesprochen schlechte Bewertungen der Zusammenarbeit mit<br />
Teammitgliedern sind eher selten. Allerdings bewerten beispielsweise immerhin<br />
9% der GS die Kooperation mit Teammitgliedern von Jugendhilfeträgern und<br />
7% der GS die Kooperation mit Teammitgliedern von Sozialhilfeträgern als<br />
mangelhaft. Als Gründe hierfür werden insbesondere Schwierigkeiten bei der<br />
Zuständigkeitsklärung vor dem Hintergrund komplexer Fälle angeführt.<br />
23. Welches sind die Erfolgsfaktoren gelungener Kooperation?<br />
• Gute bis sehr gute Bewertungen basieren auf positiven Erfahrungen mit der<br />
konkreten Zusammenarbeit von Rehabilitationsträgern. Diese ergeben sich insbesondere<br />
dann, wenn vor dem Hintergrund eines Falls gegenseitige Hilfestellungen<br />
geleistet bzw. gemeinsame Lösungen gefunden wurden. Neben dem Erfolg<br />
spielt in diesem Zusammenhang weiter eine Rolle, ob bei der Kooperation<br />
eine hohe Motivation der beteiligten Rehabilitationsträger festgestellt wurde,<br />
sowie ob der Kontakt freundlich und ergebnisorientiert verlief. Gute bis sehr gute<br />
Bewertungen basieren weiter auf einer geübten Praxis der Kooperation.<br />
Wenn schon vor Einrichtung der GS gute Kontakte bestanden, dann ergibt sich<br />
daraus regelmäßig auch eine gute Zusammenarbeit des <strong>Servicestellen</strong>teams.<br />
• Mittlere oder gar schlechte Bewertungen der Zusammenarbeit im <strong>Servicestellen</strong>team<br />
erklären sich in erster Linie durch eine schlechte Erreichbarkeit von<br />
Ansprechpartnern der beteiligten Rehabilitationsträger. An dieser Stelle sei<br />
noch einmal darauf hingewiesen, dass bei über der Hälfte der GS entweder<br />
Teammitglieder nicht benannt wurden (8%) oder die Ansprechpartner zumindest<br />
unklar sind (48%). Neben der Erreichbarkeit spielen weiter eine unterstellte<br />
fehlende Fachkompetenz sowie mangelnde Motivation von Teammitgliedern eine<br />
wichtige Rolle. Sie werden dann angeführt, wenn Fragen nicht beantwortet<br />
werden konnten bzw. keine gemeinsamen Lösungen, insbesondere über die<br />
Zuständigkeit des Rehabilitationsträgers gefunden wurde. Neben die unterstellte<br />
geringe Motivation einzelner Teammitglieder zur gemeinsamen Fallbearbeitung<br />
tritt die in einigen Fällen festgestellte mangelhafte Beteiligung an Teamtreffen.<br />
Eher schlechtere Bewertungen der Zusammenarbeit im <strong>Servicestellen</strong>team<br />
ergeben sich außerdem aus komplexen Fällen und den damit verbundenen<br />
Schnittstellenproblemen. Diese treten besonders dann auf, wenn Zuständigkeiten<br />
mit den neuen Rehabilitationsträgern der Sozial- und Jugendhilfe zu<br />
klären sind. Die eher schlechte Bewertung ergibt sich hier also nicht aus dem<br />
Verhalten beteiligter Rehabilitationsträger, sondern aus grundsätzlichen leistungsrechtlichen<br />
Schwierigkeiten.<br />
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