ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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inger an der Durchführung der Leistungen beteiligt sind. Von verschiedener Seite<br />
wird von den GS erwartet, dass sie im Bedarfsfalle ein in diesem Sinne umfassendes<br />
„Unterstützungsmanagement“ oder „Case Management“ leisten. 36<br />
In der schriftlichen Befragung wurden die GS selbst um eine Einschätzung gebeten, ob<br />
sie ein umfassendes Case Management als ihre Aufgabe sehen, und inwieweit sie<br />
dieses Konzept auch tatsächlich umsetzen. Dabei wurden vier graduelle Stufen von<br />
einer einfachen Fallbearbeitung (die nur Bedarfsermittlung, Information und Klärung<br />
der Zuständigkeit umfasst) bis zu einer umfassenden Begleitung einschließlich Koordination<br />
der Leistungen, längerfristiger Fallbegleitung und Interessenvertretung unterschieden.<br />
Die Antworten zeigen zum einen, dass die Realität durchgängig hinter der<br />
Zielvorstellung zurück bleibt. Die tatsächliche Arbeitsweise ist doppelt so oft durch einfache<br />
Formen der Beratung gekennzeichnet, als es dem Selbstverständnis der GS<br />
zufolge sein sollte. Dieses Ergebnis wird durch die Angaben der Teammitglieder gestützt.<br />
Die umfassendste Stufe des Case Management bezeichnen 36% als erstrebenswertes<br />
Konzept, aber nur 26% sehen dieses in ihrer eigenen GS auch umgesetzt.<br />
Die Teammitglieder der GS sind diesbezüglich deutlich kritischer: Etwa ein Fünftel<br />
sieht die umfassendste Stufe des Case Managements als erstrebenswertes Konzept<br />
an, und nur 5% sehen dieses auch umgesetzt.<br />
Abbildung 66 Case Management als Methode der GS<br />
Case Management als Methode der GS<br />
Bewertung von Konzept (Soll) und Umsetzung (Ist)<br />
Bedarfsermittlung, Information,<br />
Klärung der Zuständigkeitsklär<br />
6%<br />
17%<br />
Ist<br />
Soll<br />
+ Hilfe bei Antragstellung, Fallbegleitung<br />
bis zur Entscheidung<br />
8%<br />
17%<br />
+ Hinwirkung auf Entscheidungen,<br />
Koordination der Leistungen<br />
+ langfristige Begleitung und<br />
Interessenvertretung<br />
25%<br />
26%<br />
33%<br />
36%<br />
keine Antwort<br />
8%<br />
25%<br />
<strong>ISG</strong> 2004<br />
Zum andern wird deutlich, dass nur eine Minderheit diese Konzeption in ihrer umfassenden<br />
Form überhaupt für erstrebenswert hält. Hinzu kommt, dass sich die von uns<br />
telefonisch und im Rahmen des Workshops näher befragten GS sehr skeptisch gegenüber<br />
einem umfassenden Case Management-Konzept für GS zeigten. Das Befragungsergebnis,<br />
ein Viertel der GS setzten dieses Konzept tatsächlich um, wurde als<br />
Selbstüberschätzung wahrgenommen – ihrer Einschätzung nach sei dieser Anteil niedriger.<br />
Diese Skepsis wird entweder damit begründet, dass ein umfangreiches Case<br />
36 „Methoden des Unterstützungs- oder Case Management sind besonders geeignet, Zusammenarbeit<br />
zu organisieren, Aktionen zu bündeln und zu steuern und so die Mitbestimmung und<br />
Mitverantwortung der behinderten Menschen im Sinne des neuen Rehabilitationsrechts umzusetzen<br />
(Kundenorientierung).“ K. Matzeder, Konzeption Servicestelle, unveröff. Manuskript, S.<br />
15<br />
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