ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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strukturierten Räumen das Beratungsangebot insgesamt geringer ist und die<br />
GS deshalb stärker nachgefragt werden.<br />
• Die These, dass die Inanspruchnahme einer GS desto höher ausfällt, je mehr<br />
Einwohner in dem Versorgungsgebiet der GS leben, wird durch die Befragungsergebnisse<br />
gestützt. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Einwohnerzahlen<br />
und Fallzahlen eher gering. Die Fallzahlen der GS lassen sich damit<br />
zwar ein Stück weit durch die Einwohnerzahlen in der Region erklären, offenbar<br />
gibt es aber weitere und stärkere Einflussfaktoren der Inanspruchnahme der<br />
GS. Zu denken ist hier einerseits an das trägerinterne Beratungsangebot und<br />
andererseits an den Bekanntheitsgrad der GS.<br />
39. Gibt es Unterschiede in der Inanspruchnahme der GS in Abhängigkeit von ihrem<br />
Beratungsprofil?<br />
• Die Fallzahlen der GS sind auch davon abhängig, welches Beratungsprofil der<br />
<strong>Servicestellen</strong>tätigkeit zugrunde liegt. Unterschiedliche Sichtweisen auf die eigene<br />
<strong>Servicestellen</strong>tätigkeit und ihre Position im gesamten Beratungsgefüge für<br />
Rehabilitation führen dazu, dass bestimmte Definitionen von <strong>Servicestellen</strong>fällen<br />
eher bevorzugt werden als andere. Vergleicht man die Fallzahlen der GS<br />
differenziert nach deren Beratungsprofil, dann erklären sich die Unterschiede<br />
zum Teil durch die verschiedenen Definitionen, die zugrunde gelegt wurden.<br />
Aber auch bei gleicher Definition und Zählweise weichen die Fallzahlen der GS<br />
voneinander ab, und zwar in Abhängigkeit vom Profil der GS. Eine GS, verstanden<br />
als zusätzliches Angebot insbesondere für komplexe Fälle, wird seltener<br />
in Anspruch genommen als eine GS, die als Zusatzangebot für alle Fragen<br />
der Rehabilitation auftritt. Sieht sich eine GS als die zentrale Anlaufstelle, dann<br />
wird sie vergleichsweise häufig in Anspruch genommen. Dieses Ergebnis lässt<br />
sich so erklären, dass die unterschiedlichen Profile nach außen wirksam werden.<br />
GS, die sich vor allem für komplizierte Fragstellungen zuständig sehen,<br />
werden von Ratsuchenden mit vermeintlich einfachen Fragen nicht aufgesucht.<br />
Das Profil einer zentralen Beratungsstelle hingegen sorgt dafür, dass sich viele<br />
Ratsuchende angezogen fühlen.<br />
40. Zu welchen Leistungsgruppen der Teilhabe beraten die GS?<br />
• Knapp die Hälfte der <strong>Servicestellen</strong>fälle (48%) hatte Fragen der medizinischen<br />
Rehabilitation zum Thema. In knapp einem Drittel der Fälle (30%) ging es um<br />
Teilhabe am Arbeitsleben. Knapp ein Sechstel der Fälle (14%) betrafen die<br />
Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und schließlich fast jeder zehnte Fall<br />
(8%) betraf unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen. Die Beratungsschwerpunkte<br />
der GS liegen in den Bereichen, den der jeweilige Rehabilitationsträger<br />
auch selbst vertritt.<br />
41. Wer nimmt die GS in Anspruch?<br />
• Der überwiegende Teil der Ratsuchenden ist männlich. Überwiegend nehmen<br />
Menschen in erwerbsfähigem Alter, aber verhältnismäßig wenige junge und<br />
wenige ältere Menschen die GS in Anspruch.<br />
• Menschen mit körperlichen Behinderungen oder mit anderen Beeinträchtigungen,<br />
wie beispielsweise Lungenerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Herzkrankheiten<br />
etc. stellen den größten Anteil der Klientel dar, gefolgt von Menschen<br />
mit psychischen Behinderungen. Dagegen nehmen Menschen mit Sin-<br />
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