ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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10.2 Erfolgsmodell Sachsen-Anhalt<br />
Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass es neben Baden-Württemberg ein<br />
weiteres Erfolgsmodell Sachsen-Anhalt gibt. Dafür sprechen unter anderem die durchschnittlich<br />
höchsten Fallzahlen in Verbindung mit einem relativ großen Zeitbudget je<br />
GS, die Beteiligung von Behindertenverbänden und Selbsthilfegruppen an den GS sowie<br />
die positive Bewertung des Umsetzungsstandes durch die GS selbst.<br />
10.2.1 Frühe und gemeinsame Planung der Einrichtung <strong>Gemeinsame</strong>r <strong>Servicestellen</strong><br />
Das Erfolgsmodell Sachsen-Anhalt zeichnet sich zunächst dadurch aus, dass sich die<br />
Rehabilitationsträger frühzeitig mit der Einrichtung von GS auseinander setzten. Die<br />
Rehabilitationsträger planten schon während des Gesetzgebungsverfahrens zum SGB<br />
IX die Bildung von <strong>Servicestellen</strong>teams. Bereits Anfang Juli 2001 eröffneten LVA und<br />
BfA in Halle und in Magdeburg die ersten beiden GS. Anfang August waren auch in<br />
zehn weiteren Auskunfts- und Beratungsstellen der LVA GS eingerichtet. Zum 1. Oktober<br />
2001 eröffneten schließlich GS bei mehreren weiteren Rehabilitationsträgern, insbesondere<br />
der AOK, so dass ab diesem Zeitpunkt eine landesweit flächendeckende<br />
Versorgung gewährleistet war. 55 Offenbar ist es in Sachsen-Anhalt im Unterschied zu<br />
anderen Bundesländern gut gelungen, die GS zur gemeinsamen Sache aller Rehabilitationsträger<br />
zu machen. Nach Einschätzung der LVA Sachsen-Anhalt hat sich vor mit<br />
der Einrichtung der GS die Kooperation der Rehabilitationsträger weiter verbessert.<br />
Dies führt unter anderem dazu, dass die Rehabilitationsverfahren beschleunigt werden<br />
konnten. Zur Erinnerung: Die Trägerstruktur in Sachsen-Anhalt zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass die GS hauptsächlich zu gleichen Teilen bei der LVA und der AOK eingerichtet<br />
sind, darüber hinaus auch bei Mitgliedskassen des VdAK, bei der IKK, bei der BfA<br />
und der Bundesknappschaft. Anders als in Baden-Württemberg, wo fast alle GS bei<br />
der LVA und keine bei Krankenkassen eröffnet wurden, ergibt sich für Sachsen-Anhalt<br />
eine differenzierte Trägerstruktur. Die LVA Sachsen-Anhalt leistete - in enger Abstimmung<br />
mit der AOK Sachsen-Anhalt - die notwendige Abstimmungs- und Vernetzungsarbeit<br />
und erfüllt auch nach der Startphase eine Moderatorenfunktion. In diesem Zusammenhang<br />
berichtete eine <strong>Servicestellen</strong>mitarbeiterin einer GS bei einer Krankenkasse<br />
darüber, dass es für Probleme in der Fallbearbeitung oder organisatorischer Art<br />
einen Ansprechpartner der LVA Sachsen-Anhalt gebe, den sie anrufen können und der<br />
dann Unterstützung leiste.<br />
10.2.2 Teamtreffen, Schulungen, Beteiligung Dritter<br />
Hervorzuheben sind unserer Einschätzung nach außerdem die regelmäßigen Treffen<br />
auf Landesebene und insbesondere die regelmäßigen regionalen Treffen von <strong>Servicestellen</strong>teams.<br />
Halbjährlich lädt die LVA die GS, weitere Vertreter der Rehabilitationsträger,<br />
den Landesbehindertenbeauftragten sowie Behindertenverbände in Sachsen-<br />
Anhalt zum landesweiten Erfahrungsaustausch nach Halle ein. Neben den landesweiten<br />
Treffen haben sich in Sachsen-Anhalt regelmäßige Teamtreffen einzelner oder<br />
mehrerer GS etabliert, in deren Rahmen neben einem Erfahrungsaustausch und gemeinsamen<br />
Planungen auch Schulungen durchgeführt werden. Beispielsweise trifft<br />
sich nach Auskunft der GS bei der DAK in Halle das Beratungsteam Halle/Saalkreis<br />
vierteljährlich. Es setzt sich zusammen aus den <strong>Servicestellen</strong>mitarbeitern der vier für<br />
55 Vgl. <strong>Gemeinsame</strong> Pressemitteilung LVA, AOK, VdAK, BfA vom 28.09.2001, Reha-<strong>Servicestellen</strong><br />
in Sachsen-Anhalt flächendeckend ab 1. Oktober; <br />
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