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ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...

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fünfte GS Farbmarkierungen und gut jede zehnte GS taktile Leitsysteme plante.<br />

Jeweils eine deutliche Mehrheit der GS hielt eine solche Ausstattung für unnötig.<br />

18. Welcher Umsetzungsstand der Barrierefreiheit der GS wurde in der Kommunikation<br />

erreicht?<br />

• 60% der GS berichteten, dass sie in der Lage sind, binnen drei Tagen einen<br />

Gebärdendolmetscher zu einem Beratungsgespräch hinzuzuziehen. Über ein<br />

Fünftel der GS (22%) hingegen konnte dies nicht gewährleisten. Weitere Kommunikationshilfen,<br />

wie beispielsweise Antragsformulare in Großschrift oder<br />

Bildschirmlesegeräte, gab es in den GS kaum. In den seltensten Fällen verfügten<br />

<strong>Servicestellen</strong>mitarbeiter selbst über entsprechende Kompetenzen in Gebärdensprache.<br />

Schwierigkeiten bestanden offenbar häufig in der kurzfristigen<br />

Verfügbarkeit von Gebärdendolmetschern. In mehreren Fällen wurde bezüglich<br />

dieses Aspektes von Barrierefreiheit der Kommunikation argumentiert, dass ein<br />

Gebärdendolmetscher in der Vergangenheit nicht notwendig war, weil Ratsuchende<br />

mit Hörsprachbehinderung nur gemeinsam mit Vertrauenspersonen<br />

oder durch sie vertreten mit der GS Kontakt aufnahmen.<br />

19. Wurde bei der Planung der Barrierefreiheit externe Beratung, insbesondere von<br />

Behindertenverbänden und Selbsthilfegruppen, eingeholt?<br />

• Lediglich 45 bzw. 12% der Anfang 2003 befragten GS nahmen für die Planung<br />

der Barrierefreiheit externe Beratung in Anspruch. Externe Beratung zur Erreichung<br />

einer Barrierefreiheit der GS im Zugang und in der Kommunikation wurde<br />

in der Hälfte der Fälle durch Behindertenverbände gewährleistet. Jeweils 6<br />

GS wurden durch Selbsthilfegruppen, Behindertenbeauftragte bzw. das Bundesministerium<br />

für Gesundheit und Soziale Sicherung beraten. Drei GS berichteten<br />

über eine externe Beratung durch kommunale Gremien behinderter Menschen<br />

(Behindertenbeirat, Behindertenforum).<br />

20. Wie bewerten die GS selbst den Umsetzungsstand der Barrierefreiheit?<br />

• Die Umsetzung der Barrierefreiheit stellt sich in der Perspektive der GS positiv<br />

dar. Über ein Fünftel (22%) bewertete den Umsetzungsstand der Barrierefreiheit<br />

der GS als sehr gut, fast zwei Drittel (63%) als gut. Mängel wurden lediglich<br />

von 2% der GS ausgemacht. Die Bewertung der Umsetzung von Barrierefreiheit<br />

in der Kommunikation fiel im Vergleich etwas weniger günstig, aber immer<br />

noch überwiegend gut aus.<br />

21. Wie bewerten Behindertenverbände den Umsetzungsstand der Barrierefreiheit?<br />

• In Sachsen hat eine Bewertung der Barrierefreiheit von 50 GS durch Behindertenverbände<br />

im Jahr 2003 ergeben, dass keine der untersuchten GS in vollem<br />

Umfang den Kriterien des Landes für eine umfassende Barrierefreiheit für Menschen<br />

mit Behinderungen entsprach. Mit Ausnahme einer GS sei es in keiner<br />

der GS möglich gewesen, dass Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe zur Toilette<br />

gehen können. Weiter hätten 15 von 50 der von behinderten Menschen untersuchten<br />

GS für Rollstuhlfahrer nur mit fremder Hilfe betreten werden können.<br />

Nur 3 von 50 untersuchten GS seien ausdrücklich und nachweislich in der Lage<br />

gewesen, Hilfen für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen sofort zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

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