30.04.2014 Aufrufe

Das Leitz-Lexikon

Das Leitz-Lexikon

Das Leitz-Lexikon

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Übersicht<br />

1.8 Wissenswertes und Tabellen<br />

Umfangsfräsen<br />

κ r = 90°<br />

ap<br />

a e<br />

Stirnfräsen<br />

κ r = 0°<br />

n<br />

κ r Einstellwinkel<br />

c) Profilfräsen<br />

Profilfräsen stellt eine Kombination aus Umfangs- und Stirnfräsen dar –<br />

unabhängig davon, ob es sich um Schaft- oder Bohrungswerkzeuge handelt.<br />

Beim allgemeinen Fall des Profilfräsens sind die Übergänge von Umfangsschneide<br />

zu Stirnschneide fließend. Jeder beliebige Einstellwinkel<br />

(0° ≤κ r ≤ 90°) kann auftreten.<br />

– Einfache Beispiele: Falzen, Nuten oder Schlitzen.<br />

– Allgemeine Beispiele: Fräsen von Abrundprofilen, Zinkenprofilen oder<br />

von beliebigen Zierprofilen.<br />

4. Eingriffskinematik<br />

Fräsverfahren.<br />

Gegenlaufspanung<br />

A B<br />

Spanbildung im Gegenlauf.<br />

Spanbildung<br />

C 1 C2<br />

1<br />

2<br />

a) Gegenlauf<br />

Für Handvorschub ist aus Gründen der Unfallsicherheit nur Gegenlaufspanung<br />

empfohlen.<br />

Schnittbewegung des Werkzeugs und relative Vorschubbewegung des Werkstücks<br />

sind einander entgegengerichtet. Der Anschnitt erfolgt mit Spanungsdicke<br />

null. Bevor sich ein Span bilden und über die Spanfläche abfließen<br />

kann, drückt die Schneide am Beginn des Eingriffsbogens gegen das Werkstück.<br />

Während dieser Anschnittphase wird die spätere Werkstückoberfläche<br />

erzeugt. Mit zunehmendem Schneideneingriff wird der Span aufgrund der<br />

ansteigenden Spanungsdicke stabiler. Die Spanbildung wird jetzt durch<br />

Bruch- und Spaltvorgänge, der sog. Vorspaltung, beeinflusst.<br />

AB: Schabebereich.<br />

B, C 1 , C 2 : Langgestreckter Span.<br />

Vorteile:<br />

Durch Ausnutzung der Vorspaltung werden Schnittkräfte und Antriebsleistung<br />

verringert und längere Standwege erreicht. Eine geringere Antriebsleistung<br />

ist erforderlich. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit MAN-Werkzeugen<br />

Einsatzfräsungen auszuführen.<br />

Nachteile:<br />

Verläuft die Faserrichtung und damit die Spaltrichtung von der Schneide in<br />

Richtung Gutseite des Werkstücks, bewirkt die Vorspaltung eine raue Oberfläche<br />

mit Faserausrissen.<br />

Insbesondere bei der Stationärfertigung auf CNC-Bearbeitungszentren,<br />

bei der sich Faser- und Vorschubrichtung ständig ändern, sind deshalb<br />

spezielle Frässtrategien erforderlich, um ungünstige Faserschnittwinkel zu<br />

vermeiden. Spanbrecher vor der Schneide führen einen vorzeitigen Bruch<br />

des Spans herbei und verringern somit die Vorspaltung.<br />

Wirkung eines Spanbrechers.<br />

Gleichlaufspanung<br />

Spanbildung im Gleichlauf.<br />

b) Gleichlauf<br />

Nur für mechanischen Vorschub.<br />

Schnittbewegung des Werkzeugs und die relative Vorschubbewegung<br />

des Werkstücks sind gleichgerichtet. Der Anschnitt erfolgt mit maximaler<br />

Spanungsdicke, die bis zum Schneidenaustritt kontinuierlich bis auf null<br />

abnimmt. Mit zunehmendem Schneideneingriff wird der Span dünner und<br />

weicher. Die Gefahr der Vorspaltung verringert sich.<br />

Vorteile:<br />

Bei ungünstigem Faserverlauf werden vergleichsweise gute Oberflächen<br />

erreicht. Geringere Vorschubkräfte ermöglichen höhere Vorschubgeschwindigkeiten.<br />

Anwenderlexikon<br />

738

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!