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Das Leitz-Lexikon

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2. Holzbau<br />

2.3 Keilverzinkung<br />

Holz bietet mit seiner Gestaltungsvielfalt im Holzbau für statische wie für<br />

nicht tragende Bauteile eine große Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten.<br />

Bezogen auf Festigkeit und Optik öffnen sich durch die Keilverzinkung neue<br />

Wege in Formgebung und Holzeigenschaften. Der Leimbinderbau wäre ohne<br />

Keilverzinkung nicht machbar, für den Innenausbau eröffnen sich individuelle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Durch die Herstellung und Verwendung von Leimholz<br />

ergibt sich für den Verarbeiter weiterhin die Möglichkeit, Kurzteile und<br />

Abschnitte, die bisher oft „thermisch entsorgt“ wurden, zu veredeln und als<br />

hochfesten Werkstoff einer langlebigen Verwendung zuzuführen. Neben dem<br />

optischen Zugewinn sind die technischen Eigenschaften wie Verzugsfestigkeit,<br />

Zug- und Biegefestigkeit gegenüber dem „einteiligen“ Massivholz deutlich<br />

verbessert. Dabei ist die Vermeidung von Rissbildung und die Stabilität<br />

gegen Verdrehungen sowie die Verbesserung der statischen Werte vorrangig<br />

im Holzbau gefordert.<br />

Bei Bauteilen werden in erster Linie tragende und nicht tragende Teile unterschieden.<br />

Die Zinkenprofile werden überwiegend von nationalen Normstellen<br />

festgelegt. In der EU kommen einheitliche Vorgaben zum tragen, außereuropäisch<br />

können andere Zinkenprofile, die sich z. B. in Zinkenlängen, Zinkenteilungen<br />

aber auch Maßsystemen (Zollmaße) unterscheiden, angewandt<br />

werden. Durch die langjährige Leimholzerfahrung in Europa finden die europäischen<br />

Zinkenprofile jedoch oftmals auch außerhalb Europas Anwendung.<br />

Zur Herstellung der Keilzinkenverbindungen stehen unterschiedliche Maschinen<br />

und Anlagen zur Verfügung, deren Fertigungsabläufe sich unterscheiden.<br />

Grundsätzlich wird in Kurz- und Langholz-Keilzinkenanlagen unterschieden.<br />

Kurzholzanlagen:<br />

Für diese Bearbeitung stehen Durchlauf- und Paketanlagen zu Verfügung.<br />

Bei der Flachverzinkung (Horizontalverzinkung) liegen die Werkstücke flach<br />

auf dem Maschinentisch bzw. auf der Kettenbahn und werden stirnseitig<br />

profiliert. Diese Fertigungsverfahren sind für den Holzbau von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Flachverzinkung auf Paketanlage<br />

Flachverzinkung auf Durchlaufmaschine<br />

Langholzanlagen:<br />

Diese Anlagen sind in verschiedensten Ausführung im Einsatz. Bei Paketanlagen<br />

werden mehrere Werkstücke – je nach Tischbreite – hochkant<br />

gespannt und die Zinkenprofile an den Enden angefräst. Hier spricht man<br />

von Hochkantverzinkung (Vertikal-Verzinkung). Diese Maschinen werden<br />

überwiegend im Leimbinderbau (Brettschichtholz) eingesetzt. Ein etwas<br />

anderer Fertigungsablauf liegt bei der Breitenverbindung vor. Die Arbeitsspindel<br />

liegt horizontal und das Werkstück wird auf der Breitseite profiliert.<br />

Die beschriebenen Anlagen sind aus Rationalisierungsgründen überwiegend<br />

als doppelseitige Maschinen ausgelegt.<br />

Eine weitere grundsätzliche Unterscheidung der Anlagen erfolgt nach der<br />

Verfügbarkeit eines Ablängaggregates. Bei Maschinen mit Ablängaggregat<br />

werden die Zinken mittels Zerspaner auf die notwendige Zinkenlänge gekürzt.<br />

Die Werkzeuge sind dementsprechend mit verlängerten Zinkenprofilen<br />

ausgelegt. <strong>Das</strong> mit stetiger Abstumpfung der Werkzeuge zwangsläufig<br />

größer werdende Zinkengrundspiel kann mit der Abkürzsäge auf das erforderliche<br />

Zinkengrundspielmaß korrigiert werden, ohne dass die Werkzeuge<br />

geschärft werden müssen. Dies ist bis zu einem bestimmten Abstumpfungsgrad<br />

machbar. Bei Maschinen ohne Ablängaggregate werden die Zinken<br />

durch die Profilschneiden der Minizinkenwerkzeuge auf eine definierte Zinkenlänge<br />

profiliert. <strong>Das</strong> Minizinkenwerkzeug kann mit stetiger Abstumpfung<br />

Anwenderlexikon<br />

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