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Das Leitz-Lexikon

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4. Möbelfertigung<br />

4.2 Plattenmöbel<br />

Kantenband und Querkante erzielt werden soll. Dazu werden meist kleine<br />

Sägeblätter mit relativ großer Schnittbreite und einseitig spitzen Zähnen verwendet.<br />

Bei Drehzahlen über 12.000 U/min muss das Sägeblatt präzise auf<br />

den Maschinentyp abgestimmt sein, um Schwingungsprobleme mit hoher<br />

Lärmentwicklung zu vermeiden. Besonders bewährt haben sich hier Sägeblätter<br />

in der <strong>Leitz</strong> AS Opticut UT-Ausführung, bei denen der Aufbau einer<br />

Schwingung mit stehender Welle und das damit verbundene laute Pfeifen<br />

unterdrückt wird. <strong>Das</strong> Kappen erfolgt mit einem „mitfahrenden“ Aggregat,<br />

das mit der Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes synchronisiert ist.<br />

Die geometrischen Verhältnisse beim Kappen erschweren die Erfassung von<br />

Spänen und Kantenbandreststücken erheblich, sodass es bis heute noch<br />

kein Konzept zur sicheren Erfassung gibt. Dieser Teil der Maschine ist deshalb<br />

meist nur mit einer Raumabsaugung ausgestattet.<br />

Bei den meisten Maschinen beginnt das Bündigfräsen bzw. Profilieren der<br />

Kunststoffkanten mit einem Vorfräsen, bei dem angeleimte Kunststoffkanten<br />

im Gegenlauf auf wenige Zehntel Millimeter bündig zur Werkstückoberfläche<br />

gefräst werden. Dadurch wird trotz meist leicht asymmetrisch angeleimtem<br />

Kantenband eine gleichmäßige Zustelltiefe der Werkzeuge der nachfolgenden<br />

Profilierung erreicht. Durch unterschiedliche Zustelltiefen und damit<br />

Schnittkräfte bei der Profilierung können sich Werkzeuge bzw. Aggregate<br />

geringfügig verformen, sodass die Qualität der Profilierung gemindert würde.<br />

Bei Massivholzkanten wird diese Station zum Bündigfräsen und/oder Anfasen<br />

benutzt. Dazu ist ein Einsatz des Werkzeuges im Gleichlauf und mit<br />

Tastung empfehlenswert.<br />

Beim Formfräsen werden alle Kanten der<br />

Werkstücke abgerundet bzw. angefast.<br />

DP-Radienfräser für Maschinen<br />

mit i-System.<br />

<strong>Das</strong> Profilieren der Kante erfolgt nach zwei verschiedenen Verfahren.<br />

<strong>Das</strong> einfache Profilieren oder Feinfräsen erzeugt eine Fase oder Abrundung<br />

der Kante längs des Werkstückes. Um die Dickentoleranz der Werkstücke<br />

auszugleichen, erfolgt diese Bearbeitung in der Regel mit getasteten Aggregaten.<br />

Wichtig ist die präzise Abstimmung des Werkzeuges mit der Tastgeometrie,<br />

meist werden für die Werkzeuge deshalb Referenzdurchmesser<br />

und -maße festgelegt. <strong>Das</strong> Profilieren kann neben der üblichen Einsatzart<br />

mit horizontaler Spindel auch mit geschwenkter Spindel erfolgen. Da die<br />

Messerschläge im umfangsfräsenden Teil eines Werkzeugprofils am stärksten<br />

ausgeprägt sind, führt das dazu, dass die Messerschläge unter dem<br />

Schwenkwinkel der Spindel besonders ausgeprägt sind. Dort sind sie aber<br />

meist auch am leichtesten zu entfernen. Bei horizontalen und vertikalen<br />

Wellen finden sich die Messerschläge dort besonders ausgeprägt, wo ein<br />

möglichst sauberer Übergang von der Kante zur Werkstückoberfläche<br />

erzeugt werden soll und eine Entfernung mit einer gewissen Gefahr der<br />

Oberflächenbeschädigung einhergeht. <strong>Das</strong> anspruchsvollere Verfahren ist<br />

das so genannte Formfräsen, bei dem neben der Profilierung längs des<br />

Werkstückes auch die vertikalen Kanten an den Ecken des Werkstückes<br />

profiliert werden. Dazu ist wieder ein mitfahrendes Aggregat erforderlich.<br />

Die notwendigen Beschleunigungen an den Ecken begrenzten Maschinen<br />

mit solchen Aggregaten gegenwärtig auf Vorschubgeschwindigkeiten von<br />

maximal ca. 50 m/min.<br />

Ein besonderes Verfahren innerhalb der Kantennachbearbeitung stellt das<br />

i-System dar. Durch eine konsequente Anpassung von Bearbeitungsprozess,<br />

Werkzeug, Absaughauben und Aggregat ist es möglich, mehr als 95% der<br />

Späne durch die Absaugung zu erfassen und dabei noch die Absaugluftmenge<br />

zu verringern. <strong>Das</strong> ist insbesondere für Maschinen mit automatischer<br />

Abstapelung von Bedeutung, bei denen Späne und Leimreste im Werkstück-<br />

Anwenderlexikon<br />

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