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Das Leitz-Lexikon

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4. Möbelfertigung<br />

4.2 Plattenmöbel<br />

Achswinkel zu bearbeiten. Die Spirale nach unten (negativ) verstärkt die<br />

Werkstückaufspannung und erfordert keine Anpassung der Schnittposition,<br />

verringert aber dafür den Erfassungsgrad der Späne.<br />

Die Kantennachbearbeitung an angeleimten Kunststoffkanten erfolgt überwiegend<br />

mit Aggregaten der Maschinenhersteller, da die Tast- und Bearbeitungspositionen<br />

sorgfältig mit den Steuerungen abgestimmt sein müssen.<br />

<strong>Leitz</strong> liefert Ersatzwerkzeuge und -schneiden entsprechend den Spezifikationen<br />

der Maschinenhersteller.<br />

Bei der Bearbeitung von Werkstücken aus MDF und anderen weitgehend<br />

homogenen Materialien hat es sich bewährt, Werkzeuge mit durchgehenden<br />

(die gesamte Schneidkontur umfassenden) Schneidkanten einzusetzen.<br />

Geteilte Schneiden mit gegenläufigen Achswinkeln führen zu einem Ausrichten<br />

der Fasern an der Fräsoberfläche in Richtung des Achswinkels, was<br />

nach der Lackierung oder Vakuumummantelung als Schatten sichtbar werden<br />

kann. Bei Werkzeugen mit Schnittunterteilung machen sich darüber hinaus<br />

bereits geringste Rundlauffehler beim Einsatz des Werkzeuges – seien es<br />

Abweichungen im Rundlauf der Spindel, des Werkzeugspannsystems, des<br />

Werkzeuges oder Vibrationen – als sogenannte Überschnittzeichnungen<br />

(kleine Stufen in der Fräsfläche, die von unterschiedlichen Flugkreisdurchmessern<br />

der Schneiden im Einsatz herrühren) bemerkbar. <strong>Das</strong> Bearbeiten<br />

mit einer durchgehenden Schneide erfordert jedoch im Gegenzug Kompromisse<br />

bei der Gestaltung des Werkzeuges. So sind nur noch geringe Achswinkel<br />

und nur in einer Richtung möglich.<br />

1<br />

2<br />

Insbesondere beim Einsatz von Werkzeugen mit Schnittunterteilungen spielen<br />

die Werkzeugspannsysteme eine entscheidende Rolle für die Schnittqualität.<br />

Mit <strong>Leitz</strong> Hydrodehnspannfuttern stehen Systeme mit einer gewissen<br />

„Eigendämpfung“ für schwere Fräsbearbeitungen zur Verfügung. <strong>Das</strong><br />

gegenwärtige Nonplusultra bezüglich der Genauigkeit und der Steifigkeit der<br />

Spannsysteme stellt jedoch das ThermoGrip-Schrumpfspannfutter dar. Mit<br />

einer Einspannexzentrizität von nur wenigen Mikrometern kann es die meisten<br />

Probleme mit Überschnittzeichnungen lösen.<br />

Tastaggregat,<br />

1 Tastrolle<br />

2 Werkzeug.<br />

Eine Besonderheit der Bearbeitung von MDF-Teilen stellt der Einsatz von<br />

Tastaggregaten dar. Eine große Zahl von Bearbeitungen nimmt Bezug auf die<br />

Lage bzw. Position der Oberfläche der Werkstücke. Durch die zulässigen<br />

Dickentoleranzen der Plattenmaterialien befindet sich diese Fläche jedoch<br />

nicht immer in der gleichen Position, was zu erheblichen Konturabweichungen<br />

beim Profilieren führen kann. Zum Ausgleich der Dickentoleranzen werden<br />

die Werkzeuge getastet – also in schwebender Positionierung mit Bezug<br />

auf die Werkstückoberfläche eingesetzt.<br />

789<br />

Überschnittzeichnung eines Werkzeuges<br />

mit Schnittunterteilung durch Rundlauffehler.<br />

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