Das Leitz-Lexikon

3. Plattenbearbeitung
ausgehärteten Leims an Schneiden und Tragkörpern der Werkzeuge, sodass
Sägen mit großen Schneidenüberständen zu wählen sind, vorzugsweise
mit einem Breitenverhältnis von Schneiden zu Stammblatt von 4,4 mm zu
2,8 bzw. 3,0 mm.
Die von Leitz für diesen Arbeitsgang empfohlenen Segmentzerspaner können
mit Rücksicht auf den breiten zu zerspanenden Plattenüberstand auf bis zu
60 mm Schnittbreite aufgebaut werden. Um den Schnittdruck nicht zu sehr
anwachsen zu lassen, sind sie pro Zerpanerkörper mit 6 Zerspanersegmenten
ausgerüstet und werden sowohl auf der Längs- als auch auf der Querstation
eingesetzt.
Bei Fertigschnittanforderungen ist ein speziell mit Rücksicht auf eine hervorragende
Kantenqualität ausgelegter Segmentzerspaner zu verwenden, der
mit einer Besäum- und Fertigschnittkreissäge ausgerichtet ist und dessen
Zerspaner 12 Segmente – also Z12 pro Zahnreihe – am Umfang trägt.
Besäumstation (Siempelkamp)
Werkzeugsatz für Besäumstation
Zuschnitt
Werden von den Spanplattenwerken bereits auf Zuschnittgröße konfektionierte
Formate geliefert, erfolgt dieser Zuschnitt in der Regel auf großen Plattenaufteilanlagen
im Paketschnitt. Aufgrund der großen Pakethöhen und der
Forderung nach größtmöglichem Vorschub sind leistungsaufnahmeoptimierte
Kreissägeblätter im Einsatz. Dazu gehören bei kleineren Werkzeugdurchmessern
neben Kreissägeblättern in Standardkonstruktion auch die lärmoptimierten
Ausführungen AS-Opticut UT (Ungleichteilung) und AS-Antischall
mit Folie. Zahnformen sind WZ (Wechselzahn), FZ/Tr Flachzahn-Trapezzahn
und WZ/FA Wechselzahn angefast. Zur Aufnahme der Schnittkräfte und der
Belastung beim Dauereinsatz sind den Schnittbreiten stabile Stammblätter
zugeordnet, die jedoch bei einem notwendigen seitlichen Überstand von bis
zu 1 mm große Schnittbreiten verursachen. Kühlelemente können bei hohen
Pakethöhen den Spänetransport verbessern, allerdings reduzieren sie die
Stabilität des Stammblattes.
Das Spanraumvolumen entscheidet über die Vorschubgeschwindigkeit.
Beim Nachschärfen verringert sich die Größe der Spanräume und damit die
mögliche Vorschubgeschwindigkeit. Dies kann bis zum Aufbrauch der Säge
bis zu 40% ausmachen.
(Siehe auch Kap. 4.2 Bearbeitung beschichteter Holzwerkstoffplatten).
Werkzeugsatz für Endfertigungsstation
Profilieren
Das Profilieren der Platten an den Schmalseiten erfolgt in der Regel nach
dem Beschichten und je nach Einsatzbereich wie z. B. Möbelbau, Türverkleidungen,
Decken- und Fußbodenpaneelen erst in den weiterverarbeitenden
Betrieben.
Im Bereich der unbeschichteten Platten ist es jedoch üblich, dass Spanplatten
und OSB-Platten insbesondere in feuchtbeständiger Ausführung als
Bau- und Fußbodenplatten bereits verlegefertig in Standardgrößen mit Nutund
Federprofilen vom Plattenhersteller geliefert werden.
Die Bearbeitung erfolgt auf Doppelendprofilern in mehrstufiger Folge in
gleicher Profilierung für Längs- und Querkanten.
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen den Aufbau einer verketteten Fertigungsanlage
sowie die Profilierung an einer OSB-Platte mit Einzelwerkzeugen,
aufgeteilt auf 4 Bearbeitungsstationen je Seite.
Anwenderlexikon
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