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101<br />
Sauke und Alpers sollten später Rivalen werden.<br />
9.3.1933<br />
Die SS besetzt das Volksfreunde-Haus und löst die erste Terrorwelle gegen die SPD aus.<br />
13.3.1933<br />
Der Oberbürgermeister von Braunschweig, Ernst Böhme (SPD), wird verhaftet.<br />
14.3.1933<br />
Erste und letzte Sitzung des alten Landtags nach der Machtübernahme durch die NSDAP.<br />
Aufgrund der Verfolgung ihrer Funktionäre sehen sich SPD und KPD außerstande, weiter an<br />
den Landtagssitzungen teilzunehmen. Der gewaltsame <strong>Dr</strong>uck erzwingt deren Mandatsverzicht.<br />
Schmidt wird Fraktionsführer der NSDAP im Braunschweigischen Landtag.<br />
Laut späteren Aussagen Schmidt-Bodenstedts 1933 vor dem NS-Parteigericht bzw. im<br />
Spruchkammerverfahren gegen Klagges 1949 soll Zörner durch Zeitungsartikel versucht haben,<br />
die Abgeordneten der Linken zu ermuntern, vom Mandatsverzicht Abstand zu nehmen.<br />
18.3.1933<br />
Der Stahlhelm besetzt das AOK-Gebäude in Braunschweig.<br />
Architekt des AOK-Gebäudes war Mühlenpfordt. Das Gebäude wird zur „Stahlhelm-<br />
Kaserne“ umfunktioniert und kann <strong>als</strong> Versuch gewertet werden, eine Machtposition gegenüber<br />
der SA in Braunschweig aufzubauen.<br />
20.3.1933<br />
Brief des Stahlhelm-Landesführers Werner Schrader an Duesterberg, der Küchenthal gegen<br />
Klagges stützen will. Darin heißt es u.a.: „Der deutschnationale Minister ist nichts <strong>als</strong> Verwaltungsbeamter;<br />
von Politik keine Ahnung. In der letzten Woche bin ich mehrfach stundenlang<br />
bei dem Minister gewesen. Ich habe ihm klarzumachen versucht, daß, wenn er mit seinen<br />
Forderungen bei dem Innenminister Klagges nicht durchkomme, er mir Bescheid sagen soll,<br />
daß ich dann innerhalb 24 Stunden in einem schweren Fall mit 1000 Mann gut uniformierten<br />
Stahlhelmern vor dem Ministerium, oder wo er es sonst für notwendig halte, aufmarschieren<br />
würde, um einen <strong>Dr</strong>uck auf die Nation<strong>als</strong>ozialisten auszuüben und zu verhindern, daß die<br />
schwarz-weiß-rote Kampffront von den Nation<strong>als</strong>ozialisten überrannt wird.“ (abgedruckt in<br />
der Braunschweigischen Landeszeitung vom 30.3.1933) Ferner kündigt Schrader an, aus den<br />
Büssing-Werken ehemalige Kommunisten für den Stahlhelm rekrutieren zu wollen.<br />
Schrader versuchte in letzter Minute, eine Gegenmobilisierung zur Machtübernahme der<br />
NSDAP in Braunschweig. Dazu wollte er mit Sozialdemokraten und sogar Kommunisten zusammenzuarbeiten.<br />
Die Braunschweiger AOK sollte offenbar <strong>als</strong> Lagezentrum dienen.<br />
21.3.1933<br />
Tag von Potsdam und Konstituierung des neuen Reichstags in Anwesenheit von Küchenthal<br />
<strong>als</strong> Landesvertreter von Braunschweig.<br />
1. Sitzung des neuen Reichstags in der Kroll Oper. Zörner wird zum dritten Vizepräsidenten<br />
des Reichstags gewählt. Küchenthal ist auch hier anwesend.<br />
Das Reichstagsgebäude ist wegen des Brands nicht mehr benutzbar.<br />
23.3.1933