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118<br />

bürgerung zum Märtyrer zu machen. Die Einbürgerung sei für die spätere Entwicklung nebensächlich<br />

gewesen. Mißfallen habe nur der Weg über die <strong>Prof</strong>essur. Laut Erinnerung<br />

Brandes wollte Klagges die <strong>Prof</strong>essoren-Lösung, die von Roloff und Wessel abgelehnt worden<br />

sei. Erst danach sei via Zörner die Regierungsrat-Lösung ins Spiel gekommen. Wenn das<br />

stimmt, wurde die Rivalität Klagges – Zörner auch über die Einbürgerungsfrage ausgetragen.<br />

28.2.1947<br />

Schriftliche Erklärung von Heimbs über seine Mitwirkung bei der Einbürgerung anläßlich<br />

einer Ehrenerklärung für Brandes. Heimbs erklärt die Einbürgerung für „bedeutungslos“ angesichts<br />

der anderen Ereignisse.<br />

Auch Heimbs folgt der Standardargumentation.<br />

3.3.1947<br />

Küchenthal wird von der Militärregierung verboten, <strong>als</strong> Landwirt tätig zu sein.<br />

15.3.1947<br />

Küchenthal legt gegen das Verbot Berufung ein.<br />

30.3.1947<br />

Küchenthal stellt beim Amtsgericht Wolfenbüttel Strafantrag gegen Ad. Kremser (?), Wolfenbüttel,<br />

weil dieser „in nicht rechtsverjährter Zeit, nämlich um den 14. Januar 1947 die<br />

Nachricht verbreitet hat, ich hätte durch die Einbürgerung Hitlers ein Kriegsverbrechen begangen<br />

und sei am 14. Januar 1947 zur Aburteilung <strong>als</strong> Kriegsverbrecher vor den Entnazifizierungsausschuß<br />

geladen“ (Quelle: Nachlass Küchenthal im Braunschweigischen Landesmuseum)<br />

Mai 1947<br />

Roloff wird im Entnazifizierungsverfahren in Kategorie V (unbelastet) eingestuft.<br />

9.3.1949<br />

Vernehmung von Schmidt-Bodenstedt (Bündheim) durch Staatsanwalt Erdmann zur Vorbereitung<br />

des Verfahrens gegen Klagges. Er streitet jegliche Kenntnis von irgendwelchen Vorgängen<br />

in Braunschweig 1933 ab, entlastet Klagges und belastet Alpers und Jeckeln. Er wird<br />

auch zu seiner Aussage im Uschlaverfahren (gegen Zörner) vom 14.12.1933 befragt.<br />

Es entsteht der Eindruck, daß es nicht nur den Konflikt Zörner – Klagges, sondern auf der<br />

Ebene tiefer auch einen Konflikt zwischen Schmidt/Bertram u.a. vs. Alpers/Jeckeln bzw. zwischen<br />

den alten Vertrauten/Mitarbeitern von Klagges und den neuen aufstrebenden noch radikaleren<br />

gegeben hat. Der Weggang von Schmidt-Bodenstedt nach Berlin bekommt so die<br />

Bedeutung der Weglobung.<br />

29.3.1949<br />

Berger wird im Entnazifizierungsverfahren wegen seiner SS-Mitgliedschaft und der Verbreitung<br />

der NS-Ideologie in Kategorie IV (Mitläufer) eingestuft.<br />

5.7.1949<br />

Eröffnung des Spruchgerichtsverfahren gegen Klagges in Bielefeld (bis 9.7.)<br />

Klagges sagt u.a. aus: „1932 wurde ich von Göring darauf aufmerksam gemacht, dass Hitler<br />

gern eine Beamtenstellung annehme. Er fragte mich dam<strong>als</strong>, ob dies nicht in Braunschweig<br />

möglich sei, es käme ja auch Braunschweig zugute, da Hitler ja gute Beziehungen zu Indust-

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