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109<br />

Aus einer späteren Befragung vom 9.3.1949 im Zusammenhang mit dem Spruchkammerverfahren<br />

gegen Klagges geht die Andeutung hervor, daß Schmidt-Bodenstedt gegen Zörner ausgesagt<br />

hat, dem er unterstellt, Zörner habe die Abgeordneten von SPD und KPD via Zeitungsartikel<br />

aufgefordert, ihre Landtagsmandate nicht niederzulegen.<br />

16.1.1934<br />

Mühlenpfordt wird wegen seiner Stellungnahme zur Ermordung des NS-Studentenführers<br />

Schaffeld entlassen.<br />

30.1.1934<br />

Das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches wird von Reichstag und Reichsrat angenommen<br />

und führt zur Auflösung des Braunschweigischen Landtags und aller anderen Landtage.<br />

Damit wird der Zentralismus in Deutschland durchgesetzt. Es handelt sich aber noch nicht<br />

um die von Klagges gefürchtete umfassende Reichsreform.<br />

Die Neukonstituierung des Braunschweigischen Landtags erfolgt erst am 8.1.1946.<br />

5.2.1934<br />

Die Verordnung über die deutsche Staatsangehörigkeit vereinheitlicht die Regelung der<br />

Staatsbürgerschaft.<br />

War das Hitler ein besonderes Anliegen?<br />

5.3.1934<br />

Klagges tritt im Rang eines Gruppenführers in die SS ein.<br />

März 1934<br />

Klagges läßt in Reaktion auf das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches eine Gegendenkschrift<br />

anfertigen, in der ein neuer Gau Ostfalen unter Einschluß von Hildesheim und Lüneburg<br />

mit der Gauhauptstadt Braunschweig gefordert wird. Er erfährt dabei die Unterstützung<br />

der Ev. Landeskirche und der braunschweiger Wirtschaft, die Klagges <strong>als</strong> Schutzpatron der<br />

Selbständigkeit Braunschweigs ansehen.<br />

Die Reichsregierung antwortet, daß das Problem zur Zeit nicht aktuell sei.<br />

Hitler präferierte offenbar einen Kompromiß, der die Selbständigkeit Braunschweigs bewahrt,<br />

aber die Schaffung eines neuen Gaus Ostfahlen ablehnt. Angeblich wollte er das Problem<br />

Hannover-Braunschweig „nach dem Endsieg“ lösen.<br />

1.4.1934<br />

Friedrich Berger (geb. 4.6.1901) wird auf die a.o. <strong>Prof</strong>essur für „Theoretische Pädagogik„<br />

(vorm<strong>als</strong> Riekel), Bes. Gr. A 2 b, ohne die Riekel zugestandene Zulage „persönliches Ordinariat“<br />

berufen und Direktor des Pädagogischen Instituts der TH. Die Berufungskommission<br />

begründet die Herabstufung mit der altersbedingt noch zu geringen Qualifikation Bergers für<br />

ein Ordinariat. Der Beginn seines Besoldungsdienstalters wird auf den 1.12.1931 rückdatiert.<br />

Am 15.4.1931 war Riekel von seinen Aufgaben entbunden worden. Die lange Vakanz ist darauf<br />

zurückzuführen, daß Franzen erst Kroh, der ablehnte, und dann Pfahler berufen wollte.<br />

Dann folgte die Regierungskrise und der Wechsel im Ministerium. Klagges Favorit, Krieck,<br />

wurde zurückgestellt, weil die Idee mit der Hitler-<strong>Prof</strong>essur dazwischen kam. (vgl. Bei der<br />

Wieden 1996, S. 97) Auch das ist ein Indiz, daß die Berufung Hitlers auf eine <strong>Prof</strong>essur eine<br />

längere Vorgeschichte hatte, <strong>als</strong> aus den Akten ersichtlich ist.

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