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Proteste der NS-Studenten in Braunschweig gegen Prorektor Mühlenpfordt und Rektor<br />

Schmitz<br />

Mühlenpfordt beantragt ein Dienststrafverfahren gegen sich selber, das aber nicht eingeleitet<br />

wird.<br />

2.1.1932<br />

Erneute Regierungskrise zwischen BEL und NSDAP wegen des Hochschulkonflikts. Die<br />

DVP erwägt erneut den Austritt aus der Koalition. Die NSDAP lenkt ein.<br />

Die vorläufige Beendigung des ersten Hochschulkonflikts und der anschließende politische<br />

„Burgfrieden“ sind taktisch bedingt und auf die anstehende Kandidatur und die zeitlich<br />

drängende Einbürgerung Hitlers zurückzuführen.<br />

5.1.1932<br />

Brüning und Hindenburg konferieren erstmalig über eine Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten.<br />

6.1.1932<br />

Klagges und Schmidt rufen in einer Versammlung zum Sturz der Regierung Brüning auf.<br />

Groener verhandelt mit Hitler im Auftrag von Brüning über eine mögliche Verlängerung der<br />

Amtszeit von Hindenburg um 1-2 Jahre bzw. auf Lebenszeit (erneut am 7. und 10.1.).<br />

Hitler triumphiert, weil seine Zustimmung zu einer Verfassungsänderung, die eine 2/3-<br />

Mehrheit verlangt, nötig ist. Wenn die NSDAP die Zustimmung verweigert, zeichnet sich erneute<br />

Kandidatur Hindenburgs für die Reichpräsidentenwahl ab; die innerhalb der NS-<br />

Führung diskutierte Alternative lautet, Hindenburg bei der Wiederwahl zu unterstützen<br />

(Strasser) oder gegen ihn zu kandidieren (Röhm, Goebbels).<br />

Goebbels bezeichnet Strasser in seinem Tagebuch <strong>als</strong> innerparteilichen Feind.<br />

Ursprünglich stand Goebbels auf der Parteilinken und war ein Bewunderer von Strasser. Seit<br />

er in der Gunst Hitlers gestiegen ist, betrachtet er Strasser offenbar <strong>als</strong> Konkurrenten, den es<br />

zu verdrängen gilt. Die Frage der Kandidatur Hitlers war offenbar ein Schauplatz des Konflikts<br />

mit Strasser.<br />

7.1.1932<br />

Nach der zweiten Unterredung Hitler-Brüning erwähnt Goebbels in seinem Tagebuch erstm<strong>als</strong><br />

die Präsidentschaftsfrage: „Das Schachspiel um die Macht beginnt.“ (Goebbels 1987,<br />

Teil I, Bd. 2, S. 106)<br />

Goebbels gibt zu erkennen, daß Hitler die Absicht Brünings durchschaut hat.<br />

Schleicher verhandelt mit Hitler über die Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten ohne<br />

Ergebnis.<br />

8.1.1932<br />

Der „Volksfreund“ berichtet über die Unterredung Hitlers mit Brüning und Groener.<br />

Damit wird eine mögliche Kandidatur Hitlers auch in Braunschweig ein öffentliches Thema.

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