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dung der Krise zu gewinnen. Die NSDAP hat sich in den vielen Wahlen des Jahres 1932 zu<br />
Tode gesiegt und steht immer noch mit leeren Händen da.<br />
Küchenthal gewährt den Urlaub Hitlers bis auf weiteres. Die Bezüge werden noch für zwei<br />
Monate gewährt, danach ist deren Zahlung einzustellen. Regierungsrat Kiesel leitet den Bescheid<br />
am 7.11. an Klagges weiter.<br />
Man merkt dem Vorgang an, daß Küchenthal trotz aller Vorsicht allmählich der Kragen über<br />
die <strong>Dr</strong>eistigkeit Hitlers platzt. Hitler zu entlassen, traut er sich aber nicht.<br />
9.11.1932<br />
Rektor Gassner untersagt den politischen Vereinigungen der Hochschule das Chargieren und<br />
Tragen von Parteifahnen. Das löst den zweiten Hochschulkonflikts an der TH aus. U.a. geht<br />
es um die Stellung der Lehrerbildung.<br />
10.11.1932<br />
Hitler verzichtet für die Dauer seiner Beurlaubung auf seine Bezüge <strong>als</strong> Regierungsrat.<br />
Die deutsche Staatsbürgerschaft und den Titel Regierungsrat behält er.<br />
15.11.1932<br />
Küchenthal beantwortet die parlamentarische Anfrage der SPD mit einem vagen Hinweis auf<br />
Hitlers angeblichen Einsatz und „wertvolle Dienste“ für den Unterharzer Erzbergbau.<br />
Was später mit der Gründung der Reichswerke in Salzgitter sogar nicht ganz f<strong>als</strong>ch sein sollte.<br />
Immerhin kann davon ausgegangen werden, daß der erhebliche Modernisierungsschub,<br />
den die Braunschweiger Region während der NS-Zeit erfuhr, kaum ohne Wissen und ohne<br />
Billigung Hitlers erfolgt ist.<br />
17.11.1932<br />
Reichskanzler Papen tritt zurück.<br />
In Braunschweig kommt es zu einer Koalitionskrise wegen persönlicher Auseinandersetzungen<br />
zwischen DNVP- und NSDAP-Abgeordneten.<br />
18.11.1932<br />
Klagges interveniert gegenüber der TH anläßlich der Totengedenkfeier.<br />
21.11.1932<br />
Senat befaßt sich mit der Hochschuldisziplin<br />
24.11.1932<br />
Hindenburg lehnt ein Präsidialkabinett Hitler erneut ab.<br />
Klagges greift über den Hochschulreferenten Albrecht in die Tagesordnung des Senats der<br />
TH ein.<br />
26.11.1932<br />
Schmitz wird im Dienststrafverfahren zur Dienstentlassung bei Zahlung des halben Ruhegehalts<br />
verurteilt.<br />
Dezember 1932<br />
Geheimes Treffen von braunschweiger SPD-Vertretern mit Gassner bei Geiger in der Absicht,<br />
Klagges zu beseitigen. (Pollmann 1995, S. 450)