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93<br />

Es handelt sich offenbar um den politisch motivierten Versuch, den Rektor kalt zu stellen, weil<br />

er sich gegen die Berufung Hitlers verwendet hat. Die Frage des angeblichen Rüstungsgeschäft<br />

mit der Sowjetunion (rüstungsrelevante Forschung?) ist dubios.<br />

30.5.1932<br />

Rücktritt von Reichskanzler Brüning und Groener <strong>als</strong> Innenminister.<br />

1.6.1932<br />

Hindenburg ernennt Franz von Papen (Zentrum) zum Reichskanzler. Das Zentrum geht in<br />

Opposition zu Papen wegen des Rücktritts von Brüning.<br />

Klagges gibt die Amtsenthebung von Schmitz <strong>als</strong> Rektor und Lehrstuhlinhaber bekannt und<br />

eröffnet ein Dienststrafverfahrens wegen Herausgabe von Informationen an die Presse. Prorektor<br />

Mühlenpfordt wird übergangsweise erneut Rektor.<br />

Die Informationen an die Presse betreffen den gescheiterten Versuch durch Klagges, Hitler<br />

zum <strong>Prof</strong>essor zu berufen. Der Vorgang kann <strong>als</strong> Racheakt von Klagges bzw. <strong>als</strong> abschreckende<br />

Demonstration zur Wahrung seiner Autorität gegenüber der Hochschule gewertet<br />

werden.<br />

9.6.1932<br />

Antrag der NSDAP auf Auflösung des Landtags wird mit 15 : 15 : 6 abgelehnt.<br />

10.6.1932<br />

Klagges überträgt Roloff, Hoppe und Herwig mit Schreiben an den Rektor ein mit ihrer Person<br />

verknüpftes Ordinariat und verleiht ihm die Amtsbezeichnung Ordentlicher <strong>Prof</strong>essor.<br />

Auf eine planmäßige Stelle? Evtl. handelt es sich im Falle Roloffs um die von Küchenthal im<br />

Etat für 1932 geschaffene o. <strong>Prof</strong>essur für die 8. Abteilung. Jedenfalls erhält Roloff eine<br />

Rangerhöhung wie Riekel 1928. Der eigentliche Riekel-Nachfolger Berger wird am 1.4.1934<br />

diese Rangerhöhung nicht erhalten, weil die Berufungskommission der Meinung ist, daß Berger<br />

dafür noch nicht qualifiziert genug ist. Evtl. hat Roloff die Rangerhöhung Riekels (Gehaltsspitze<br />

u.a.) übertragen bekommen, so daß das Geld für Berger fehlte. Zumindest kann<br />

vermutet werden, daß Roloff für seine Kooperation zum zweiten Mal belohnt wird. Liegt hier<br />

ein Grund für seinen Widerstand gegen eine <strong>Prof</strong>essur für Hitler? Hat er selber auf die<br />

Riekel-Stelle wegen der höheren Wertigkeit reflektiert?<br />

13.6.1932<br />

Klagges teilt Küchenthal auf mehrfaches <strong>Dr</strong>ängen bezüglich der Tätigkeit Hitlers mit: „RR<br />

Hitler hat mir in der Erzbergbaufrage wichtige Besprechungen vermittelt und ist, wie ich aus<br />

den verschiedenen Besprechungen mit ihm entnommen habe, auch sonst bemüht, die braunschweigischen<br />

Wirtschaftsinteressen zu vertreten.“ (Morsey 1960, S. 446)<br />

Wieso ist es die Aufgabe des Innen- und Volksbildungsministers, sich für die Belange der<br />

Wirtschaft einzusetzen?<br />

14.6.1932 (oder 17.6.?)<br />

Reichskanzler Papen hebt das Verbot von SA und SS auf und will damit seine Kooperationsbereitschaft<br />

signalisieren.

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