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die NSDAP einen anderen Kandidaten nominiert. Hitler widerspricht vehement der Vermutung<br />
der preußischen Regierung, daß die SA bei seinem Wahlsieg einen Staatsstreich versucht<br />
hätte.<br />
Aus dem Interview, das für das Ausland gedacht ist, geht der Eindruck des Legalitätskurses<br />
hervor. Hitler will durch Wahlen an die Macht.<br />
13.4.1932<br />
Die „Notverordnung zur Sicherstellung der Staatsautorität“ durch Brüning/Groener bedeutet<br />
ein Verbot von SA und SS im ganzen Reich.<br />
Um einem möglichen Putsch zuvor zu kommen. Ausgelöst wurde die Notverordnung durch<br />
den Fund der “Boxheimer Dokumente“ und der Unterlagen, die bei der Polizeiaktion gegen<br />
die SA vom 17.3. sichergestellt wurden.<br />
Aufruf Hitlers zum SA-Verbot mit dem Tenor, Ruhe zu bewahren. Alle SA-Männer seien<br />
jetzt Parteimitglieder.<br />
14.4.1932<br />
Hitlers Privatarmee wird aufgelöst. Röhm will Widerstand leisten. Hitler will am Legalitätskurs<br />
festhalten und taktiert. (Vgl. dazu sein Interview mit dem Evening Standard vom<br />
14.4.1932)<br />
Widerstand gegen das SA-Verbot hätte zum Verbot der NSDAP geführt. Als Alternative wäre<br />
dann nur noch der Versuch der gewaltsamen Machtergreifung geblieben.<br />
16.4.1932<br />
Rede Hitlers auf einer Parteiversammlung in Augsburg mit dem Tenor: Der Legalitätskurs<br />
zahlt sich aus, wie die hohen Stimmenzuwächse in Braunschweig und Thüringen belegen.<br />
18.4.1932<br />
Das Braunschweigische Staatsministerium fordert von der Reichsregierung Hilfe für den notleidenden<br />
Unterharzer Bergbau.<br />
Weil der Regierungsrat bislang keine Aufträge besorgen konnte?<br />
19.4.1932<br />
Regierungsrat Hitler beantragt gegen sich ein Disziplinarverfahren zur Aufklärung der Vorwürfe<br />
und bittet um Suspendierung von seinen Amtsgeschäften während der Dauer des Verfahrens.<br />
Das kann aber nicht eröffnet werden, da Hitler auf die wiederholten Aufforderungen<br />
Bodens, sich zur Sache einvernehmen zu lassen, nicht reagiert.<br />
Statt Urlaubsgesuch verlagert sich Hitler auf eine andere Variante, um nicht den Dienst <strong>als</strong><br />
Regierungsrat antreten zu müssen.<br />
21.4.1932<br />
Adolf Jensen, a.o. <strong>Prof</strong>essur für „Methodik und Didaktik“ in der Kulturwissenschaftlichen<br />
Abteilung, wird zum 1.8.1932 in Ruhestand versetzt.<br />
Nach Widerspruch Jensens und Gerichtsentscheid wird die Pensionierung später in eine<br />
Emeritierung umgewandelt.