18.10.2014 Aufrufe

Download als *.pdf; 863 kB - Prof. Dr. Ulrich Menzel

Download als *.pdf; 863 kB - Prof. Dr. Ulrich Menzel

Download als *.pdf; 863 kB - Prof. Dr. Ulrich Menzel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

108<br />

14.10.1933<br />

Auflösung des Reichtags. „Neuwahlen“ werden für den 12.11.1933 angesetzt. Auf dem<br />

Wahlzettel wird nur die NSDAP stehen. Gleichzeitig werden alle Landtage aufgelöst, ohne<br />

daß auch für sie „Neuwahlen“ ausgeschrieben werden.<br />

28.10.1933<br />

Einführung des Führerprinzips an den Hochschulen. Der Rektor hat durch die Übertragung<br />

der Rechte von Senat und Konzil die alleinige Gewalt. Die Dekane werden vom Rektor ernannt.<br />

1.11.1933<br />

Der Parteichronist Kurt Schmalz beendet sein Manuskript zu dem Buch „Nation<strong>als</strong>ozialisten<br />

ringen um Braunschweig“, das 1934 bei Westermann in Braunschweig erscheint.<br />

6.11.1933<br />

Berger wird von der Berufungskommission auf Platz 1 der Liste (Nachfolge Riekel) gesetzt.<br />

14.11.1933<br />

Das von Klagges angestrengte Verfahren vor dem Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß<br />

(USCHLA) gegen die PG Zörner, Selle, Leffler, Klare, Gille und Maak wird eröffnet.<br />

Zörner wird u.a. von Klagges beschuldigt, ihn in der Einbürgerungsfrage hintergangen und<br />

gegen die Einbürgerung Hitlers gearbeitet zu haben. Die Hauptverhandlung soll in Hannover<br />

stattfinden. Im Eröffnungsbeschluß des Obersten Parteigerichts heißt es: „Zu der zu begründenden<br />

Beamtenstellung für den Führer sei es notwendig gewesen, den Haushalt bis zu einem<br />

bestimmten Tag zur Annahme zu bringen und deshalb die Beratungsfrist zu verkürzen. Sie<br />

hätten dies zugesagt und auch die Koalitionsparteien seien einverstanden gewesen. Der Sitzungsplan<br />

habe dann aber derart lange Fristen enthalten, dass der Termin versäumt werden<br />

mußte. Deshalb von Pg. Klagges zur Rede gestellt, hätten Sie sich damit entschuldigt, dass<br />

der Ältestenrat eben anders beschlossen habe. Als Pg. Klagges Ihnen sagte, entweder müssen<br />

Sie dafür sorgen, dass die Fristen verkürzt werden oder der Führer könne nicht eingebürgert<br />

werden, hätten Sie mit einem Achselzucken erklärt, daran könnten Sie dann auch nichts ändern.<br />

Von der durch den Beschluß des Ältestenrats geschaffenen neuen Lage hätten Sie Minister<br />

Klagges nicht in Kenntnis gesetzt.“ (Niedersächsisches Staatsarchiv 67 Slg Nr. 6)<br />

Daß Zörner die Einbürgerung tatsächlich verhindern wollte, erscheint wenig plausibel. Eher<br />

dürfte es um die Rivalität gegangen sein, wer das Verdienst der Einbürgerung für sich verbucht,<br />

um so die Gunst Hitlers und den Machtkampf in Braunschweig zu gewinnen. Am Ende<br />

hat das Verfahren keine parteiinternen Konsequenzen für Zörner gehabt, auch wenn bemerkenswert<br />

ist, daß die Einbürgerungsfrage selbst innerhalb der NSDAP für Zündstoff gesorgt<br />

hat. Zörner hat zwar den Braunschweiger Machtkampf verloren, wurde dafür aber mit dem<br />

Posten des <strong>Dr</strong>esdener Oberbürgermeisters abgefunden. Vgl. dazu auch Küchenthal 1969, Bd.<br />

II. S. 16f.<br />

1.12.1933<br />

Erklärung der Einheit von Partei und Staat.<br />

Schmidt-Bodenstedt wird Oberregierungsrat in Braunschweig.<br />

Trotz fehlender Qualifikation <strong>als</strong> Volksschullehrer wird er von Klagges protegiert.<br />

4.12.1933<br />

Schmidt-Bodenstedt sagt im USCHLA-Verfahren aus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!