Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 112
B. Von der Religionskritik zur Religionslosigkeit
Tegeler Briefen erhalten. Neben den Begriffen ›Metaphysik‹
und ›Innerlichkeit‹ sind die Begriffe ›Mündigkeit‹ und
›Autonomie‹ auf Bonhoeffers systematische Dilthey-Studien
in Tegel zurückzuführen. Es scheint, als bekämen diese
Begriffe in der Tegeler Theologie ihre eigentliche Bedeutung
– vorher angelegt, werden sie unter dem Eindruck des
Historismus zusammengeführt.
Von den Einzelbegriffen her müssen wir vorläufig eine
Diskontinuität in der Kontinuität annehmen. Eine Diskontinuität
stellt sich ein, wo Begriffe im Zusammenhang
der Religionsthematik neu gefüllt (wie etwa ›Autonomie‹)
oder überhaupt neu eingeführt werden (vgl. etwa ›Metaphysik‹).
Die Kontinuität bleibt erhalten bei Begriffen, die
inhaltlich bis in die Tegeler Religionskritik unverändert
bleiben (etwa ›Individualismus‹).
2. Kontinuität oder Diskontinuität
in der Religionsthematik?
Anhand von Einzelbegriffen aus dem Zusammenhang der
Religionsthematik war eine Diskontinuität in der Kontinuität
zu beobachten. Im Folgenden soll grundsätzlich der
Frage nachgegangen werden, ob ein Gegensatz in der Formulierung
der Religionskritik im Werk Dietrich Bonhoeffers
besteht.
a) Muss alternativ zwischen einem historischen oder
systematisch-theologischen Verständnis von Religion
bei Bonhoeffer gewählt werden?
E. Feil hat auf die Diskontinuität in der Religionsauffassung
Dietrich Bonhoeffers hingewiesen. Mit ›Widerstand
und Ergebung‹ sei »keine dialektische (im Sinne der dialekti-
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