Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 127<br />
3. Ergebnis und These<br />
These von der Religionslosigkeit? Diese Fragen kann nun<br />
beantwortet werden:<br />
I. <strong>Bonhoeffers</strong> religionswürdigende Aussagen sind auf<br />
dem Hintergrund der Liberalen <strong>Theologie</strong> zu interpretieren<br />
(A. v. Harnack, A. Ritschl).<br />
II. Die kritischen Aussagen über Religion sind unter<br />
dem Einfluß der Dialektischen <strong>Theologie</strong> entstanden (K.<br />
Barth).<br />
III. Seine These von der Religionslosigkeit setzt den<br />
philosophischen Historismus voraus (W. Dilthey, zuvor: W.<br />
James).<br />
Unbeantwortet bleiben noch folgende Fragen: Wie sind<br />
Religionskritik und Religionslosigkeit aufeinander bezogen?<br />
Wie verhält sich die Barth-Rezeption zur Dilthey-Rezeption?<br />
Wie gehören die Untersuchungen von Abschnitt<br />
A) und Abschnitt B) zusammen?<br />
Um diese Fragen zu beantworten, sei an den Leitbegriff<br />
erinnert, unter den Bonhoeffer seine Tegeler <strong>Theologie</strong><br />
stellt: die nichtreligiöse Interpretation biblischer Begriffe.<br />
Dieses theologische Programm setzt sowohl die These von<br />
der Religionslosigkeit voraus als auch die theologische Religionskritik.<br />
Die nichtreligiöse Interpretation biblischer<br />
Begriffe kann auch nicht allein von Dilthey her erklärt werden.<br />
Es zeigte sich, daß der Begriff ›religionslos‹ bei W. Dilthey<br />
gerade nicht kritisch eingesetzt wurde. Im Gegenteil:<br />
Dilthey versteht Religion konsequent aus der Geschichte:<br />
›Religionslosigkeit‹ ist ausgeschlossen.<br />
Bonhoeffer wendet die Religionskritik auf diesen Diltheyschen<br />
Terminus an und gibt ihm eine neue, kritische<br />
Bedeutung. Der Begriff wird gleichsam ›umgepolt‹; der<br />
konstruktive Impuls der Dialektischen <strong>Theologie</strong> bleibt bis<br />
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