Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 49<br />
2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />
gen von 1932 schon in den Schatten <strong>des</strong> sich abzeichnenden<br />
Kirchenkampfes. Das belegt auch der Briefwechsel zwischen<br />
den beiden Theologen. Während Bonhoeffer im Weihnachtsbrief<br />
1932 auf die unbelasteten Begegnungen mit<br />
K. Barth zurückblickt,52 steht der Briefwechsel von 1933<br />
ganz unter dem Eindruck <strong>des</strong> Kirchenkampfes. Im September<br />
schickt er den Entwurf <strong>des</strong> Betheler Bekenntnisses mit<br />
einem Brief 53 an K. Barth und erklärt im Oktober, daß er<br />
sich dafür entschieden habe, in England »einfach Pfarrarbeit<br />
zu tun«. Als Grund gibt er an, »daß für das Betheler<br />
Bekenntnis«, an dem er »wirklich leidenschaftlich mitgearbeitet<br />
hatte, so fast gar kein Verständnis aufgebracht wurde«<br />
54 . K. Barth antwortet aus der Schweiz, Bonhoeffer möge<br />
aus London unbedingt auf seinen »Berliner Posten« zurückkehren.<br />
»Was heißt: ›Abseitsgehen‹, ›Stille <strong>des</strong> Pfarramtes‹<br />
usw. in einem Augenblick, wo Sie in Deutschland einfach<br />
gefordert sind« 55 .<br />
Nach der literarischen Bekanntschaft <strong>des</strong> Studenten<br />
Bonhoeffer mit K. Barth, die seit 1925 anhält und einen der<br />
ersten rezeptiven Höhepunkte etwa im Vortrag am Union<br />
Theological Seminary 1930/31 erreicht, bringen die persönlichen<br />
Begegnungen mit dem Dialektiker (1931/32) einen<br />
52) Brief an K. BARTH vom 24.12.1932: »Zum Ausgang <strong>des</strong> Jahres<br />
möchte ich Ihnen noch einmal danken für alles, was ich im Laufe<br />
dieses Jahres von Ihnen empfangen habe. Der Abend hier in Berlin<br />
und dann die unvergleichlich schönen Stunden mit Ihnen auf dem<br />
Bergli gehören zu den Augenblicken in diesem Jahr, die bleiben«<br />
(GS II, 39).<br />
53) Brief vom 9. 9.1933, in: DBW 13 (11–15), 13 f.<br />
54) Brief an K. BARTH vom 24.10.1933, in: GS II (130–134), 132.<br />
55) Antwortbrief K. BARTHs vom 20.11.1933, in: DBW 13 (31–34), 31.<br />
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