Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 44<br />
A. Von der Religionswürdigung zur Religionskritik<br />
Sein‹ der Dialektischen <strong>Theologie</strong> und – auf philosophischer<br />
Ebene – dem Neukantianismus an. Galt für ›Akt und Sein‹<br />
hinsichtlich der Religionskritik K. Barth contra R. Seeberg,<br />
so hier K. Barth contra K. Holl.<br />
Letzterer erfuhr »den lebhaftesten Widerspruch durch<br />
die sogenannte Dialektische <strong>Theologie</strong>. Die Frage, in der der<br />
Mensch auf sich reflektiert, bleibt immer Frage, der Mensch<br />
kann aus sich keine Antwort finden, denn es gibt im Menschen<br />
auch nicht einen Punkt, an dem Gott in ihm Raum<br />
gewinnen könnte; [...] sein Denken [...], seine Religiosität<br />
bleiben hoffnungslose Versuche, das Ich im Absoluten zu<br />
verankern« (370 f.). An der Stelle <strong>des</strong> ›religiösen Gewissens‹<br />
steht für K. Barth das dialektische Verständnis von Offenbarung:<br />
»[...] Gott bleibt der ewig jenseitige, ewig ferne auch und gerade dort,<br />
wo er in der Offenbarung dem Menschen nahe kommt. Barth sagt:<br />
›Der Mensch, dem sich Gott offenbart, ist der Mensch, dem Gott<br />
nicht offenbar werden kann‹ (Dogmatik I, 287)« (371).<br />
Die dem Habilitationsvortrag zugrundeliegende Entgegensetzung<br />
von Philosophie und <strong>Theologie</strong> nimmt den philosophischen<br />
Entwurf aus, der sich mit der Dialektischen<br />
<strong>Theologie</strong> verbindet, nämlich Kants Phänomenalismus<br />
(vgl. etwa 371).<br />
b) Erster Amerikaaufenthalt<br />
Als »Barthianer« wird Bonhoeffer während seines Aufenthaltes<br />
in den USA zu bezeichnen sein. In Arbeiten am Union<br />
Theological Seminary in New York wird das Denken der<br />
Dialektischen <strong>Theologie</strong> geradezu enthusiastisch dargestellt.<br />
Der ›Römerbrief‹ K. Barths wird rezipiert, wenn Bonhoeffer<br />
von der »große(n) Antithese vom Wort Gottes und<br />
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