Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 65<br />
3. Aus dem Schatten der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />
doch werden terminologische Anklänge an K. Barth nur<br />
noch vereinzelt auftreten.<br />
g) Ergebnis<br />
Die rezeptionsgeschichtliche Frage, woher die Religionskritik<br />
<strong>Bonhoeffers</strong> stammt, ist an dieser Stelle leicht zu beantworten:<br />
Jede religionskritische Aussage <strong>Bonhoeffers</strong> vor<br />
1944 ist auf Karl Barths theologische Religionskritik zurückzuführen.<br />
Ein gewisser Höhepunkt der <strong>Bonhoeffers</strong>chen<br />
Barth-Rezeption war um das Jahr 1930 zu beobachten (Habilitation,<br />
USA-Stipendiat, Privatdozentur). In ›Akt und<br />
Sein‹ folgt beispielsweise Bonhoeffer ausschließlich dem<br />
Barthschen Religionsverständnis, wie es ihm im ›Römerbrief‹<br />
und der ›Christlichen Dogmatik im Entwurf‹ vorgegeben<br />
war.<br />
Ist die Wendung Von der Religionswürdigung zur Religionskritik<br />
mit dem Namen Karl Barth verbunden, so ist<br />
auch <strong>Bonhoeffers</strong> Folgerung aus der Religionskritik in kritischer<br />
Auseinandersetzung mit dem Dialektiker erwachsen.<br />
Dem soll nun unter dem Stichwort Offenbarungspositivismus<br />
nachgegangen werden.<br />
3. Aus dem Schatten der Dialektischen <strong>Theologie</strong>:<br />
Der Einwand <strong>des</strong> Offenbarungspositivismus<br />
a) Das Problem<br />
Kaum ein Begriff ist so charakteristisch für eine Kritik an<br />
K. Barth geworden wie <strong>Bonhoeffers</strong> Einwand <strong>des</strong> Offenbarungspositivismus.<br />
Es ist in<strong>des</strong>sen erstaunlich, daß gerade<br />
ein so häufig zitierter Begriff kaum eine inhaltliche Klärung<br />
fand. ›Offenbarungspositivismus‹ ist eher zu einem<br />
Schlagwort geworden, wie die beträchtliche Wirkungsge-<br />
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