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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 59<br />

2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />

erfüllt. Das gilt im besonderen für das Verständnis von Religion<br />

und kultureller Autonomie.<br />

Es gilt in<strong>des</strong>sen nicht für das Verhältnis von <strong>Theologie</strong><br />

und Philosophie: Hier besteht weiter Bedarf an »Klärung«<br />

(212). Für Bonhoeffer scheint K. Barths Anwendung <strong>des</strong><br />

Neukantianismus, besonders P. Natorps (vgl. 202 f.), noch<br />

nicht die letzte Bestimmung im Verhältnis von Philosophie<br />

und <strong>Theologie</strong> zu sein. Möglicherweise kann Bonhoeffer so<br />

sprechen, weil er unter dem Eindruck <strong>des</strong> USA-Aufenthaltes<br />

eine andere Philosophie kennengelernt hatte. Wie die<br />

weitere Entwicklung zeigt, öffnet sich Bonhoeffer in der Tat<br />

einer ›lebensnahen‹ Philosophie, die er zu diesem Zeitpunkt<br />

schon kennt, aber erst 1944 voll entfaltet. Ob der Pragmatismus<br />

einen Impuls dazu gegeben hat, muß an dieser Stelle<br />

noch offen bleiben.<br />

Im Wintersemester 1932/33 liest Bonhoeffer über die<br />

›Jüngste <strong>Theologie</strong>‹.66 Der Privatdozent stellt theologische<br />

Entwürfe seiner Zeit kritisch dar. Ein auffälliges Kennzeichen<br />

dieser Vorlesung ist – ähnlich wie in der Vorlesung<br />

ST20Jh – die würdigende Darstellung Barthscher <strong>Theologie</strong><br />

(303–307.318–321; dazwischen die kritisierende Darstellung<br />

K. Heims 307–316).<br />

»Gottes vertikales Wort ist Gericht über den ganzen Menschen, über<br />

die Natur, die Geschichte, auch über <strong>des</strong> Menschen Innerlichkeit<br />

und Frömmigkeit. Daß er kommen mußte, ist der Beweis dafür, daß<br />

wir nicht kommen konnten. So ist Gottes Kommen die Kritik aller<br />

Religion« (303 f.).<br />

<strong>Eine</strong> von K. Barth her bestimmte Religionskritik findet<br />

sich noch in der Tegeler <strong>Theologie</strong>. Interessant ist, daß der<br />

66) Abgedruckt in: GS V, 300–340.<br />

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