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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 120<br />

B. Von der Religionskritik zur Religionslosigkeit<br />

gionsbild‹ seiner Zeit dar, wonach Religion ein ›Überbleibsel‹<br />

vergangener Tage ist.<br />

In den Schlagworten von James sowie in der historischen<br />

Dimension der Religionskritik klingen Wendungen<br />

<strong>Bonhoeffers</strong> an. Man denke nur an den »deus ex machina«<br />

oder »›Gott‹ als Arbeitshypothese«. Es sind vor allem die<br />

Grenzbegriffe zum physikalischen Weltbild, die Bonhoeffer<br />

und James gleichermaßen in ihre Religionskritiken einbeziehen.<br />

Vieles spricht dafür anzunehmen, daß Bonhoeffer<br />

neben Dilthey wohl auch den Pragmatismus James’ auf den<br />

neuzeitlichen Religionsbegriff angewendet hat, um das<br />

Ende der Religion zu prognostizieren. Solche Prognose richtet<br />

sich freilich religionstheoretisch nicht nur gegen W.<br />

Diltheys Religionsauffassung, sondern auch gegen die von<br />

W. James, wie noch zu zeigen ist.<br />

Im weiteren Verlauf seiner Schlußfolgerungen kritisiert<br />

W. James zwar weiter die wissenschaftliche Ȇberbleibseltheorie<br />

der Religion« und weist sie »ohne Zögern« zurück<br />

(459). Er möchte aber andererseits an der »Religion <strong>des</strong> Individuums«<br />

und seiner »privaten Realitäten« festhalten (458).<br />

Der »religiöse Geist« werde beeindruckt von der »›Verheißung‹<br />

<strong>des</strong> Morgengrauens und <strong>des</strong> Regenbogens«, von der<br />

»›Stimme‹ <strong>des</strong> Donners«, von der »›Sanftheit‹ <strong>des</strong> Sommerregens«<br />

und der »›Erhabenheit‹ der Sterne« (456).59 Es gehe<br />

59) »Well, it is still in these richer animistic and dramatic aspects that<br />

religion delights to dwell. It is the terror and beauty of phenomena,<br />

the ›promise‹ of the dawn and the rainbow, the ›voice‹ of the thunder,<br />

the ›gentleness‹ of the summer rain, the ›sublimity‹ of the<br />

stars, and not the physical laws which these things follow, by<br />

which the religious mind still continues to be most impressed«<br />

(Conclusions, 767).<br />

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