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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 58<br />

A. Von der Religionswürdigung zur Religionskritik<br />

Religionsphilosophie« (199): »Die <strong>Theologie</strong> hat nicht mehr<br />

ihre Wahrheit zu begründen« (199):<br />

»Am Anfang steht ein Akt der Anerkenntnis. Es gibt nur noch Ablehnung<br />

oder Anerkennung, beide [sind] unbegründbar. So steht auch<br />

im Anfang der <strong>Theologie</strong> der Glaube« (200).<br />

Auch darf <strong>Theologie</strong> nicht mit Glaubenslehre verwechselt<br />

werden:<br />

»Der Weg kann nicht vom Glauben zu Gott rückwärts gegangen<br />

werden. In der Glaubenslehre wird Gott stets als Objekt verstanden«<br />

(200).<br />

Wir hören zu Recht die Barth-Rezeption aus ›Akt und Sein‹<br />

nachklingen. Dort hat Bonhoeffer die Akt-<strong>Theologie</strong> (K.<br />

Barth) mit der Seins-<strong>Theologie</strong> (M. Luther) verbunden. Wie<br />

auch in ›Akt und Sein‹ eine reine Akt-<strong>Theologie</strong> mit dem<br />

radikalen Freiheitsbegriff Gottes aufgegeben wurde zugunsten<br />

der lutherischen Seinsprädikate, die Gott in seinem<br />

Wort zukommen, formuliert Bonhoeffer am Ende der Vorlesung<br />

über die Freiheit Gottes: »Nicht Freiheit von, sondern<br />

Freiheit für« (211). Hier wird – wie in ›Akt und Sein‹ –<br />

der reformierte K. Barth lutherisch interpretiert.<br />

Im Hinblick auf die Religionsauffassung <strong>Bonhoeffers</strong><br />

gilt uneingeschränkt der radikale Freiheitsbegriff Gottes,<br />

wie er durch K. Barth vertreten wird. Im Blick auf die Religionskritik<br />

scheint Bonhoeffer K. Barth 1931/32 noch dezidiert<br />

zu folgen. Er hält ihn offenbar für die angemessene<br />

Antwort auf die Feuerbach-Fragen und die kritischen Einwände<br />

gegen den Kulturprotestantismus. Das mag auch erklären,<br />

weshalb er seine historischen Exkurse nicht eigenständig<br />

weiterführt wie später in der Tegeler <strong>Theologie</strong>. Er<br />

läßt die Geschichtsreflexionen vielmehr in die Dialektische<br />

<strong>Theologie</strong> münden und hält sie wohl durch Barth auch für<br />

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