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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 45<br />

2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />

dem Menschen« spricht, »von Gnade und Religion«45. Weiter<br />

erhalten wir Hinweise, wie K. Barth die Philosophie in<br />

sein theologisches Denken aufgenommen hat. Bonhoeffer<br />

stellt zunächst lapidar fest, daß K. Barth kein Philosoph,<br />

sondern ein christlicher Theologe sei (vgl. 683). Er zeigt<br />

damit das Offenbarungszentrierte der Wort-Gottes-<strong>Theologie</strong>,<br />

das im alleinigen ›Kommen Gottes‹ liegt:<br />

»Es ist Gottes eigenes Werk, den Menschen in diese Geheimnisse seiner<br />

Offenbarung hineinsehen zu lassen [...]. Das gerade ist die Logik<br />

der Bibel, Gottes Kommen, das alle menschlichen Versuche, zu ihm<br />

zu gelangen, zunichte macht, das alle Moralität und Religion verdammt,<br />

mittels derer der Mensch versucht, Gottes Offenbarung [...]<br />

überflüssig zu machen« (686).<br />

Religion wird von Gottes Offenbarung her kritisiert. K.<br />

Barth habe die Kategorie <strong>des</strong> Wortes Gottes eingeführt, die<br />

im Besonderen gegen religiöses Denken steht:<br />

»Die Kategorie, die Barth in die <strong>Theologie</strong> in ihrem strengen Sinn<br />

einzuführen versucht und die gegenüber [...] religiösem Denken so<br />

widerspenstig ist, ist die Kategorie <strong>des</strong> Wortes Gottes, der Offenbarung<br />

direkt von oben, von außerhalb <strong>des</strong> Menschen, gemäß der<br />

Rechtfertigung <strong>des</strong> Sünders durch Gnade« (687).<br />

Bonhoeffer folgt an dieser Stelle explizit der theologischen<br />

Religionskritik K. Barths, indem er sie in dem Zusammenhang<br />

der iustificatio impii stellt.<br />

»In jeder theologischen Aussage können wir nicht anders, als bestimmte<br />

allgemeine Formen <strong>des</strong> Denkens zu benutzen. <strong>Theologie</strong><br />

hat diese Formen mit der Philosophie gemein« (688).<br />

Bonhoeffer formuliert mit dieser Feststellung eine Grundeinsicht<br />

zum Verhältnis von <strong>Theologie</strong> und Philosophie.46<br />

45) DBW 10, 688; folgende Zitate op. cit.<br />

45

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