Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 43<br />
2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />
teil: Hier kann sich Bonhoeffer – wie gesehen – auf Luther<br />
(51 f.) und Barth (88.153 f.) berufen. Der Habilitationsvortrag<br />
zum Thema ›Die Frage nach dem Menschen in der gegenwärtigen<br />
Philosophie und <strong>Theologie</strong>‹44 erweitert die Kritik<br />
am Deutschen Idealismus aus ›Akt und Sein‹ um die Phänomenologie<br />
(360 f.: M. Scheler) und die Existenzphilosophie<br />
(363 f.: M. Heidegger). Bonhoeffer faßt zusammen:<br />
»Die Frage nach dem Menschen ist in der Philosophie letztlich immer<br />
so gestellt, daß die Antwort vom Menschen selbst gefunden<br />
wird, weil sie in der Frage schon beschlossen ist« (368).<br />
Was sagt die <strong>Theologie</strong> dazu?<br />
»Dies Ergebnis der philosophischen Bemühungen nimmt die <strong>Theologie</strong><br />
hin, aber sie deutet es in ihrer Weise als das Denken <strong>des</strong> cor curvum<br />
in se« (369).<br />
M. Luther aufnehmend, wendet sich Bonhoeffer der Luther-<br />
Interpretation seines Lehrers K. Holl zu, für den der transzendente<br />
Gott sich dem Menschen an einem Ort bezeugt:<br />
»Der Ort, an dem Gott sich bezeugt, muß der Ort sein, von dem aus<br />
sich der Mensch versteht und zugleich der, von dem aus die Einheit<br />
<strong>des</strong> Menschen begründet ist. Dieser Ort aber ist offenbar das Gewissen.<br />
[...] Holl hat Luthers Religion als Gewissensreligion bestimmt«<br />
(370).<br />
War K. Holl neben R. Seeberg in der Luther-Interpretation<br />
für den Studenten und Promovenden Bonhoeffer wegweisend,<br />
so trennt er sich seit ›Akt und Sein‹ von diesem Luther-<br />
Verständnis. Standen die Entwürfe K. Holls, R. Seebergs und<br />
K. Barths in ›Sanctorum Communio‹ noch unverbunden<br />
nebeneinander, so schließt sich Bonhoeffer mit ›Akt und<br />
44) DBW 10, 357–378.<br />
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