Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 48<br />
A. Von der Religionswürdigung zur Religionskritik<br />
»Der Bonner Besuch, veranlaßt durch Erwin Sutz, entsprach noch<br />
einem persönlichen Nachholbedarf aus dem Studium« (215).<br />
Entsprechend möchte <strong>Dietrich</strong> Bonhoeffer »noch soviel wie<br />
möglich vom Bonner Semesterende mitbekommen« (216).<br />
Über das erste mehrstündige Gespräch mit K. Barth im Juli<br />
1931 berichtet er in einem Brief an seinen Studienfreund E.<br />
Sutz:<br />
»Nun freilich ist alles sehr oder völlig anders, wenn es an Karl Barth<br />
selbst geht. Man atmet ordentlich auf, man fürchtet nicht mehr, in<br />
der dünnen Luft den Erstickungstod zu sterben. Ich habe, glaube<br />
ich, selten eine unterlassene Sache in meiner theologischen Vergangenheit<br />
so bereut, wie daß ich nicht früher hingegangen bin« 50 .<br />
Wie ernst es Bonhoeffer um Barths Person und <strong>Theologie</strong><br />
gewesen ist, zeigt der Versuch, über Familienkontakte<br />
Barth für die Berufung auf den Berliner Lehrstuhl ins Gespräch<br />
zu bringen.51<br />
Bevor Bonhoeffer 1933 nach England reist, kommt es im<br />
April und September 1932 noch zu zwei weiteren Begegnungen<br />
mit Barth, zunächst in Berlin und dann in der<br />
Schweiz. »Barths und <strong>Bonhoeffers</strong> Beziehungen waren zu<br />
dieser Zeit enger geworden, als das später je wieder möglich<br />
wurde«, so E. Bethge (DB, 219). Doch treten die Begegnun-<br />
50) Brief vom 24. 7. 1931, in: DBW 11 (18–22) 19; folgende Zitate ebenfalls<br />
aus DBW 11.<br />
51) Vgl. den Brief K. BARTHs an Bonhoeffer vom 4. 2.1933, in: GS II (40–<br />
41), 41: »In der Aera <strong>des</strong> Reichskanzlers Hitler wird sich ja gewiß<br />
Wobbermin auf dem Lehrstuhl Schleiermachers stilechter ausnehmen,<br />
als ich dies getan hätte. Ich höre, daß Sie sich meinetwegen<br />
exponiert haben«. E. BETHGE, DB, 218, kommentiert den Ausgang<br />
knapp: »Darüber aber kam das Jahr 1933, und Wobbermin erhielt<br />
das Ordinariat.«<br />
48