Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 148<br />
<strong>Lebens</strong>philosophie und ›nichtreligiöse Interpretation‹<br />
wir wieder einer Diskontinuität in der Kontinuität. Wir dürfen mit<br />
einer Kontinuität in der christologischen Fragestellung rechnen,<br />
während sich eine Diskontinuität im Hinblick auf das Welt- und<br />
Autonomieverständnis einstellt. In der ›Ethik‹ werden mündiges Leben<br />
und Autonomie weitgehend negativ beurteilt als Abfall von<br />
Gott, während in ›Widerstand und Ergebung‹ die Frage nach Christus<br />
in einem mündig gewordenen Leben gestellt wird. Die Alternative<br />
›Christus oder eine autonome Welt‹ wird in Tegel zur Relation<br />
›Christus und die mündig gewordene Welt‹. Vor dieser Diskontinuität<br />
bleibt die Kontinuität in der christologischen Ausgangsfrage<br />
erhalten: ›Christus und/oder das mündige Leben‹?<br />
<strong>Dietrich</strong> Bonhoeffer hat für die Betrachtung <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong><br />
einen wichtigen Impuls aus der <strong>Lebens</strong>philosophie erhalten.<br />
Für seine Rezeption Diltheys bleibt die theologische<br />
Betrachtung von Leben ausschlaggebend: Philosophisch<br />
betrachtet, ist das Leben mehrdeutig; eindeutig wird es im<br />
Blick auf Jesus Christus. Leben ist nicht mehr irrationaler<br />
Zauber, sondern wird christologisch interpretiert zum Erkenntnisgegenstand<br />
von Sünde und Rechtfertigung. Das<br />
rechte Verhältnis von mündigem Leben und christlichem<br />
Glauben war <strong>Bonhoeffers</strong> Thema und die Essenz der Fragestellung<br />
nach der nichtreligiösen Interpretation.<br />
These:<br />
Die nichtreligiöse Interpretation ist eine lebens-christologische<br />
Interpretation, die den christlichen Glauben<br />
und das mündige Leben aufeinander bezieht.<br />
(DBW 6) 31 ff. und 218 ff. bzw. 245 ff. Zur lebensthematischen Bedeutung<br />
<strong>des</strong> letztgenannten Manuskriptes ist die Interpretation<br />
von H.-J. ABROMEIT, Das Geheimnis, 126 ff., zu vergleichen.<br />
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