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programm 2010 | halbjahr 02 vhs.dortm und.de - VHS Dortmund ...

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110<br />

Astrophysik<br />

Astrophysik aktuell<br />

Feinabstimmung -<br />

Maßarbeit im Universum<br />

„Unser“ All ist 13,7 Milliar<strong>de</strong>n Jahre alt.<br />

Vielleicht hat es vorher schon ein Vorgänger<br />

gegeben, vielleicht existieren heute<br />

noch weitere Paralleluniversen. Von unserem<br />

All wissen wir, dass es spärlich<br />

mit Materie bestückt ist, dass es von<br />

Energie durchzogen wird <strong>und</strong> dass es -<br />

zumin<strong>de</strong>st in einem seiner Winkel, nämlich<br />

auf <strong>de</strong>m blauen Planeten Er<strong>de</strong> - die<br />

Entstehung von Leben, Bewusstsein <strong>und</strong><br />

Geist ermöglicht hat<br />

Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n letzten fünfzig Jahren<br />

sowohl die Kenntnisse über Leben auf<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (Biologie, Molekularbiologie) als<br />

auch über <strong>de</strong>n Kosmos (Astronomie, Astrophysik,<br />

Kosmologie) sehr stark angewachsen<br />

sind, treten nun merkwürdige<br />

Zusammenhänge zwischen uns als leben<strong>de</strong>n,<br />

intelligenten Beobachtern <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>s Weltalls zutage.<br />

Je<strong>de</strong> Theorie unserer Welt, welche die<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Strukturen <strong>de</strong>s Universums<br />

erklärt, enthält gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong><br />

Parameter Alle bisherigen Experimente<br />

bestätigen im Rahmen <strong>de</strong>r Messgenauigkeit<br />

die Konstanz <strong>de</strong>r Naturkonstanten.<br />

Die festgestellten Feinabstimmungen<br />

wer<strong>de</strong>n als erstaunlich betrachtet, unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r weltanschaulichen<br />

Position <strong>de</strong>s einzelnen Wissenschaftlers.<br />

Ihre Deutung ist allerdings individuell sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Veranst.-Nr. <strong>02</strong>-56100<br />

Prof. Dr. Wolfram Winnenburg<br />

Volkshochschule, Hansastr. 2-4<br />

Donnerstag, 16.12.10,<br />

19.00-20.30 Uhr, 2 UStd., entgeltfrei<br />

Astrophysik<br />

Materie in Raum <strong>und</strong> Zeit<br />

Entstehungsgeschichte <strong>de</strong>r<br />

chemischen Elemente<br />

Die chemischen Elemente sind die Bausteine<br />

<strong>de</strong>r Stoffe <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Entstehung <strong>de</strong>s Lebens. Auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

fin<strong>de</strong>n wir etwa 90 natürlich vorkommen<strong>de</strong><br />

Elemente, vom Wasserstoff, <strong>de</strong>m<br />

leichtesten, bis zum Uran, <strong>de</strong>m schwersten<br />

Element im Perio<strong>de</strong>nsystem.<br />

Sterne <strong>und</strong> explosive Prozesse sind die<br />

„Kochtöpfe“ <strong>de</strong>s Kosmos: Hier wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n alle chemischen Elemente<br />

erzeugt, die man im Universum fin<strong>de</strong>t.<br />

Die Elementsynthese selbst begann bereits<br />

schon nach ein paar h<strong>und</strong>ert Millionen<br />

Jahren Jahre nach <strong>de</strong>m Urknall, sobald<br />

sich die ersten Galaxien <strong>und</strong> Sterne aus<br />

riesigen Wasserstoffwolken gebil<strong>de</strong>t hatten.<br />

Durch die freigesetzte Gravitationsenergie<br />

wur<strong>de</strong> die Sternmaterie so auf-<br />

Programmbereichsleitung:<br />

Winfried Hennig<br />

<strong>02</strong>31 / 50-2 47 08<br />

whennig@stadtdo.<strong>de</strong><br />

Sachbearbeitung:<br />

Sabine Freyth<br />

<strong>02</strong>31 / 50-2 47 18<br />

sfreyth@stadtdo.<strong>de</strong><br />

geheizt, dass im Inneren <strong>de</strong>r Fusionsprozess<br />

von Wasserstoff zu Helium entfacht<br />

wur<strong>de</strong>. Seither vollzieht sich die<br />

Elementsynthese über komplexe Kernreaktionen<br />

in <strong>de</strong>n Sternen. So verdanken<br />

auch wir Menschen unsere Existenz <strong>de</strong>r<br />

Elementsynthese im Inneren <strong>und</strong> bei explosiven<br />

Prozessen längst erloschener<br />

Sterne. Denn wie alle Materie um uns<br />

herum, so stammt auch je<strong>de</strong>s Atom<br />

unseres eigenen Körpers aus Sternenstaub<br />

<strong>und</strong> wur<strong>de</strong> in früheren Sterngenerationen<br />

geschaffen. Damit können<br />

wir uns mit Recht als „Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Weltalls“<br />

bezeichnen.<br />

Helle Materie - Kosmisches<br />

Inventar<br />

Die Forscher kennen die Startbedingungen<br />

kurz nach Beginn <strong>de</strong>r Expansion recht<br />

genau. Eine zentrale Aufgabe <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />

Astrophysik ist zu zeigen, wie<br />

daraus die Welt von heute wur<strong>de</strong>.<br />

Fast die gesamte sichtbare Materie im<br />

heutigen Kosmos besteht aus vier Bausteinen:<br />

Up- <strong>und</strong> Down-Quarks - welche<br />

die Protonen <strong>und</strong> Neutronen <strong>und</strong><br />

damit die Atomkerne bil<strong>de</strong>n - Elektronen<br />

- die um die Atomkerne kreisen -<br />

sowie Elektron-Neutrinos - die bei Zerfällen<br />

<strong>und</strong> Wechselwirkungsprozessen<br />

entstehen können.<br />

Je<strong>de</strong>r Versuch <strong>de</strong>r Beschreibung <strong>de</strong>r Prozesse<br />

zur Elementsynthese muss in <strong>de</strong>r<br />

Lage sein, die heutigen Elementhäufigkeiten<br />

<strong>und</strong> die Isotopenzusammensetzung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Elemente <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> sehr<br />

genau wie<strong>de</strong>rzugeben. Ebenso sind hierbei<br />

sowohl die energetischen als auch die<br />

zeitlichen Phasen <strong>de</strong>r Elementgenese mit<br />

einzubeziehen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Elementhäufigkeit auf <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />

fällt die sehr große Variabilität<br />

auf. Gewisse Elemente sind sehr häufig,<br />

an<strong>de</strong>re sehr selten. Zu <strong>de</strong>n häufigsten<br />

Elemente zählen O, H, Si, Ca <strong>und</strong> Fe.<br />

Diese Häufigkeitsverteilung scheint innerhalb<br />

unseres Sonnensystems kaum zu<br />

variieren.<br />

Man geht heute davon aus, dass die<br />

meisten Kerne jenseits <strong>de</strong>r Stabilitätslücken<br />

bei A=5 <strong>und</strong> A=8 bis zum Element<br />

Eisen nur in Sternen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

konnten. Der Schlüssel zum Verständnis<br />

<strong>de</strong>r stellaren Elementsynthese<br />

ist die Erkenntnis, dass Sterne während<br />

ihrer Leuchtdauer verschie<strong>de</strong>ne Phasen<br />

durchlaufen.<br />

Veranst.-Nr. <strong>02</strong>-561<strong>02</strong><br />

Prof. Dr. Wolfram Winnenburg<br />

Volkshochschule, Hansastr. 2-4<br />

Donnerstag, 23.09.10,<br />

19.00-20.30 Uhr, 2 UStd., entgeltfrei<br />

Quark-Gluon-Suppe -<br />

Ursprung <strong>de</strong>r Elemente<br />

Nach unserem <strong>de</strong>rzeitigen Wissensstand<br />

startete vor 13,7 Milliar<strong>de</strong>n Jahren unser<br />

Universum. Nach <strong>de</strong>r favorisierten<br />

Standardtheorie <strong>de</strong>r Kosmologie entstan<strong>de</strong>n<br />

im Urknall Raum, Zeit, Energie <strong>und</strong><br />

Materie gleichzeitig. Etwa eine h<strong>und</strong>ertmilliardstel<br />

Sek<strong>und</strong>e nach <strong>de</strong>m Start unserer<br />

Welt existierte - bei einer Temperatur<br />

von 1017K <strong>und</strong> einem Teilchengedränge<br />

mit Dichten vom h<strong>und</strong>ertfa-<br />

chen eines gewohnten Atomkerns - eine<br />

Ursuppe aus Quarks, Elektronen, Neutrinos<br />

sowie Gluonen.<br />

In dieser kosmischen Ursuppe konnten<br />

sich Quarks <strong>und</strong> Gluonen ähnlich frei<br />

bewegen wie positiv gela<strong>de</strong>ne Kerne<br />

<strong>und</strong> Elektronen in einem ionisierten Gas<br />

(„asymptotische Freiheit“).<br />

Astroteilchenphysiker erhoffen sich neue<br />

Erkenntnisse über die Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />

Quark-Gluon-Plasmas in Teilchenbeschleuniger-Experimenten.<br />

So wur<strong>de</strong> im RHIC<br />

(Brookhaven National Laboratory) bei<br />

<strong>de</strong>r Kollision von Goldatomen bei 130<br />

GeV zumin<strong>de</strong>st ansatzweise ein Quark-<br />

Gluon-Plasma (QGP) gebil<strong>de</strong>t. Es kann<br />

zwar nicht direkt beobachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

verrät seine Existenz aber durch bestimmte<br />

Zerfallsprodukte, wie Elementarteilchen,<br />

die übermäßig oft ein Strange-Quark<br />

enthalten. Am LHC (CERN) wird es <strong>de</strong>r<br />

ALICE-Detektor sein, <strong>de</strong>r ein QGP aufzeichnet<br />

<strong>und</strong> analysieren wird.<br />

Die beobachtete Expansion <strong>de</strong>s Universums<br />

muss gemäß <strong>de</strong>s 1. Hauptsatzes<br />

<strong>de</strong>r Wärmelehre zu einer Abkühlung<br />

führen - so wie beim Gas in <strong>de</strong>r Luftpumpe,<br />

<strong>de</strong>ren Kolben schnell herausgezogen<br />

wird.<br />

Veranst.-Nr. <strong>02</strong>-56104<br />

Prof. Dr. Wolfram Winnenburg<br />

Volkshochschule, Hansastr. 2-4<br />

Donnerstag, 30.09.10,<br />

19.00-20.30 Uhr, 2 UStd., entgeltfrei<br />

Symmetrie - Urprinzip <strong>de</strong>r<br />

Schöpfung<br />

Überall in <strong>de</strong>r Natur begegnen wir Symmetrien.<br />

Am vollkommensten zeigt sich<br />

die Symmetrie in <strong>de</strong>n Gesetzen <strong>de</strong>r Natur.<br />

So zeigen uns Experimente an Teilchenbeschleunigern,<br />

dass Teilchen <strong>und</strong><br />

Antiteilchen stets paarweise erzeugt wer<strong>de</strong>n.<br />

Darum erwartet man auch, dass<br />

unmittelbar nach Start unseres Universums<br />

ebensoviel Antimaterie wie Materie<br />

existierte. Es gibt jedoch keinerlei<br />

Beobachtungen, die auf größere Mengen<br />

von Antimaterie im heutigen Universum<br />

hin <strong>de</strong>uten.<br />

Überall in <strong>de</strong>r Natur begegnen wir aber<br />

auch kleinen Symmetrieverletzungen.<br />

Denn die Symmetrie <strong>de</strong>r Natur wird durch<br />

materielle Objekte nicht immer vollkommen<br />

wie<strong>de</strong>rgegeben. So ist die Er<strong>de</strong> keine<br />

vollkommene Kugel, vielmehr ist sie<br />

an <strong>de</strong>n Polen infolge ihrer Rotation abgeplattet.<br />

Und so lieferte eine überraschen<strong>de</strong><br />

Ent<strong>de</strong>ckung 1964 <strong>de</strong>n entschei-<br />

<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hinweis für die asymmetrische<br />

Materieverteilung: Das Universum enthält<br />

min<strong>de</strong>stens eine Milliar<strong>de</strong> mal mehr<br />

Strahlungs- als Materieteilchen. Aus diesem<br />

Bef<strong>und</strong> schloss 1968 <strong>de</strong>r russische<br />

Physiker <strong>und</strong> Menschenrechtler Andrej<br />

Sacharow: Wenn die Symmetrie zwischen<br />

Teilchen <strong>und</strong> Antiteilchen ungefähr eine<br />

millionstel Sek<strong>und</strong>e nach Beginn <strong>de</strong>r Expansion<br />

- bei einer dort herrschen<strong>de</strong>n<br />

Temperatur von 1013 K vernichten sich<br />

die Teilchen <strong>und</strong> Antiteilchen gegenseitig<br />

- im Verhältnis 1 000 000 001 : 1 000<br />

000 000 verletzt gewesen ist, so übersteht<br />

nur ein verschwin<strong>de</strong>nd kleiner<br />

Überschuss von Teilchen. Und dieser Reststoff<br />

ist dann <strong>de</strong>r Urstoff, aus <strong>de</strong>m unser<br />

Universum <strong>und</strong> damit auch wir<br />

gemacht sind.<br />

Veranst.-Nr. <strong>02</strong>-56106<br />

Prof. Dr. Wolfram Winnenburg<br />

Volkshochschule, Hansastr. 2-4<br />

Donnerstag, 07.10.10,<br />

19.00-20.30 Uhr, 2 UStd., entgeltfrei<br />

Junger Kosmos -<br />

Anfangselement Wasserstoff<br />

Etwa eine tausendstel Sek<strong>und</strong>e nach Beginn<br />

<strong>de</strong>r Zeitzählung war das Universum<br />

so weit abgekühlt, dass Quarks <strong>und</strong> Gluonen<br />

nicht mehr frei, son<strong>de</strong>rn nur noch<br />

„verklumpt“ erschienen. Neutronen <strong>und</strong><br />

Protonen waren quasi ausgefroren <strong>und</strong><br />

existierten bei Temperaturen oberhalb von<br />

1010 K in nahezu gleicher Anzahl.<br />

Den Neutronen <strong>und</strong> Protonen überlagert<br />

war ein weit größerer Hintergr<strong>und</strong><br />

an Elektronen, Positronen, Neutrinos,<br />

Antineutrinos sowie Photonen. Neutronen<br />

<strong>und</strong> Protonen wur<strong>de</strong>n - verursacht<br />

durch die schwache Wechselwirkung -<br />

dauernd ineinan<strong>de</strong>r umgewan<strong>de</strong>lt. Infolge<br />

<strong>de</strong>r hohen Photonendichte konnten sich<br />

in <strong>de</strong>r heißen Urmaterie aber keine Kerne<br />

mit A > 1 in nennenswertem Umfang<br />

bil<strong>de</strong>n, da sie sofort wie<strong>de</strong>r durch<br />

Photonen gespalten wur<strong>de</strong>n.<br />

Durch die infolge <strong>de</strong>r Expansion bedingte<br />

Abkühlung <strong>de</strong>r Urmaterie verschob<br />

sich das Gleichgewicht zwischen Neutronen<br />

<strong>und</strong> Protonen.<br />

Veranst.-Nr. <strong>02</strong>-56108<br />

Prof. Dr. Wolfram Winnenburg<br />

Volkshochschule, Hansastr. 2-4<br />

Donnerstag, 28.10.10,<br />

19.00-20.30 Uhr,<br />

2 UStd., entgeltfrei

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