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ZERMEG II – Zero emission retrofitting method ... - Fabrik der Zukunft

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Nickel wird als Sperrschicht in geringer Schichtstärke auf den Zylin<strong>der</strong> aufgebracht, da auseinem schwach sauren Kupferbad auf Stahl keine festhaftende Kupferschicht aufgetragenwerden kann. Als Einsatzstoffe für das Nickelbad verwendet man festes Nickelsulfat,Ammoniumsulfat und Ammoniumchlorid, das in entmineralisiertem Wasser aufgelöst ist. Imstörungsfreien Betrieb braucht das Bad nicht gewechselt werden.Die Walze wird in die Vernickelungsanlage über <strong>der</strong> Wanne eingehängt. Aus demVorratsbehälter läuft die Nickellösung in die Wanne bis <strong>der</strong> Druckzylin<strong>der</strong> ein gewisses Maßin die Lösung eintaucht. Gleichzeitig wird Spannung zwischen dem Zylin<strong>der</strong> und den im Badangeordneten Nickelanoden angelegt. Der Zylin<strong>der</strong> rotiert während des ganzen Vorgangesund verbleibt eine gewisse Zeit (je nach Durchmesser des Zylin<strong>der</strong>s 40 – 80 min.) im Bad,sodass eine Schichtdicke von ca. 3 μm erreicht wird.Anschließend läuft <strong>der</strong> Elektrolyt wie<strong>der</strong> ab, die Wanne wird automatisch abgedeckt, um dieNickellösung nicht zu verdünnen und die Druckwalze wird über Spritzdüsen mit Wassergespült. Das Wasser wird in einer größeren Wanne, die den Zylin<strong>der</strong> und die Elektrolytwanneumgibt, aufgefangen. Das Spülwasser <strong>der</strong> Vernickelungsanlage geht in die Neutralisation.Bei <strong>der</strong> Verkupferung werden ca. 500 μm Kupfer in zwei Schichten zu 300 und 200 μmaufgetragen. Es handelt sich dabei um ein cyanidfreies Kupferbad mit einer schwefelsaurenLösung. Das Kupfer wird zu einem kleinen Teil mit dem Kupfersulfat aufgelöst. Hauptsächlichgibt man direkt metallische Kupferstücke zu, die in großen Gitterkörben als Anoden dienen.Das Kupfer geht wegen <strong>der</strong> angelegten Gleichspannung in Lösung, dh es müssen nach undnach neue Stücke zugegeben werden.Der Arbeitsablauf erfolgt sinngemäß wie bei <strong>der</strong> Vernickelung in eigenen Verkupferungsanlagen,mit dem Unterschied, dass das Verkupfern und das Spülen (nach dem Ablassen desElektrolyten) in <strong>der</strong>selben Wanne stattfinden. Das Spülwasser <strong>der</strong> Verkupferungsanlagengelangt in die Neutralisation.Die aufgetragene Kupferschicht wird vor <strong>der</strong> Gravur bzw. vor dem Ätzen plangefräst. Dasdabei verwendete Schneideöl gelangt nicht in das Abwasser, son<strong>der</strong>n wird mit den Kupferspänenentsorgt. Schneideölreste werden händisch mit einem Tuch und einem Reinigungsmittel(Ethylacetat) entfernt.Um eine erfor<strong>der</strong>liche Oberflächenrauhigkeit zu erreichen, werden die plangefrästen Zylin<strong>der</strong>geschliffen. Man verwendet ein Schleiföl, das mit dem Kupferabrieb an eineEntsorgungsfirma übergeben wird.Ein Großteil <strong>der</strong> gefertigten Druckvorlagen (ca. 80 %) wird mechanisch in die Zylin<strong>der</strong>eingraviert. Ein Diamantstichel überträgt die einzelnen Rasterpunkte direkt auf den Zylin<strong>der</strong>,wobei Fehler, wie sie bei den schwer steuerbaren chemischen Prozessen <strong>der</strong> konventionellenÄtzung auftreten, weitgehend ausgeschlossen sind. Die computergesteuerte hochpräziseMechanik ermöglicht es auch, einen Zylin<strong>der</strong> mit genau vorherbestimmtenDruckeigenschaften herzustellen. Das bedeutet auch, dass man Zylin<strong>der</strong> exakt reproduzierenkann. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Abwässer anfallen.Die Gravur ist <strong>der</strong>zeit das einzige Verfahren, das imstande ist, elektronische Rasterbil<strong>der</strong>ohne Zwischenschritt über einen Film auf den Zylin<strong>der</strong> zu bringen („Computer to Cylin<strong>der</strong>“).Die gravierten o<strong>der</strong> geätzten Druckvorlagen werden vor dem Verchromen entfettet und dekapiert.Der Arbeitsvorgang erfolgt in <strong>der</strong> oben beschriebenen Anlage. Es werden ca. 5 μmChrom zum Schutz <strong>der</strong> Kupferschicht aufgetragen. Der Elektrolyt besteht aus einer wässrigenChromsäurelösung. Der Arbeitsablauf erfolgt sinngemäß wie bei <strong>der</strong> Vernickelung in einereigenen Anlage. Es fällt kein Spülwasser an, da es zur Ergänzung <strong>der</strong> Verdunstungsverlusteim Chrombad gebraucht wird (60 °C Badtemperatur).<strong>ZERMEG</strong> - Ein Projekt <strong>der</strong> <strong>Fabrik</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> geför<strong>der</strong>t von BMVIT und FFFEndbericht <strong>ZERMEG</strong> <strong>II</strong>Seite 201

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