Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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RISM D 2238. Hirsch II, S. 62 (Nr. 207). – Um die Herkunft des Komponisten rankt sich ein<br />
nie aufgeklärtes Geheimnis, dessen Lösung Dezède selbst nicht kannte. Er wusste lediglich,<br />
dass die Buchstaben D und Z in seinem wahren Namen enthalten seien, weshalb er den eigenen<br />
neuen Namen danach formte. Julie war nicht nur die erste Oper Dezèdes, sondern bildet<br />
zugleich den Auftakt seiner Zusammenarbeit mit dem Librettisten Jacques-Marie Boutet de<br />
Monvel. Wegen des guten Erfolgs machte sich das geschäftstüchtige Autorengespann gleich<br />
daran, die Gunst des Augenblicks zu nutzen; 1773 folgte L’erreur d’un moment, ou La suite<br />
de Julie – eine Taktik, die Dezède nicht zum letzten Mal und nicht als einziger anwendete.<br />
190. DEZÈDE, N. Blaise et Babet, ou La Suitte des trois Fermiers. Comedie en deux actes<br />
par M. Monvel. Représentée pour la premiere fois […] le 4 Avril 1783 [...] Paris, Verdun,<br />
Gaspard, Desroullede [1783]. 1 Bl. (Titel), 176 S. Partitur in Stich, folio. Repräsentativer<br />
grüner Pgt.-Band, Rotschnitt. Bis auf unbedeutende Lagerungsspuren und einigen<br />
Knitterfalten im Titelbl. hervorragendes Exemplar. € 380,--<br />
RISM D 2149. – Weiteres Beispiel für die Fortspinnung einer populären Geschichte, hier<br />
von Les trois fermiers (ebenfalls von Dezède/Monvel, 1777 uraufgeführt), doch hatte Blaise<br />
et Babet sogar noch größeren Erfolg. In Deutschland wurde das Werk unter dem Titel Töffel<br />
und Dortchen gespielt.<br />
191. DUNI, Egidio Romualdo (1708–1775). Le Peintre Amoureux de son Modéle. Opéra<br />
Comique de M.r Anseaume. [...] Représentée pour la premiere fois […] le 26 Juillet 1757. Paris,<br />
Chez l’auteur [1757]. 1 Bl. (Titel), 97 S. Partitur in Stich, folio. Zeitgenöss. Pappbd. mit hs.<br />
Titel. Stark bestoßen und deutliche Lagerungsspuren. Buchblock jedoch gut erhalten. € 400,--<br />
RISM D 3784. Hirsch II, S. 66 (Nr. 223). – Duni gilt als einer der wichtigsten Vertreter der<br />
französischen Opéra comique nach 1750. Hier liegt die Erstausgabe der Partitur zu seinem<br />
ersten für Paris komponierten und dort aufgeführten Werk vor; zugleich bildet dieses Werk<br />
den Auftakt seiner Zusammenarbeit mit Louis Anseaume. Le Peintre amoureux war so<br />
erfolgreich, dass Duni seinen ursprünglich nur auf ein Jahr geplanten Aufenthalt in Paris<br />
unbegrenzt verlängerte. – Ein Maler und sein Schüler verlieben sich in dieselbe Frau, die<br />
ihnen Modell steht. Diese hat sich aber den Schüler auserkoren, und letztendlich kriegen<br />
sich diese beiden sogar mit dem Segen des Meisters. Mit äußerst knappen musikalischen<br />
Mitteln – kleines Orchester (Ob 1 2, Hr 1 2, Streicher) und kurze Gesangsnummern –<br />
erreichte Duni die größtmögliche Wirkung.<br />
192. DUNI, E. R. Mazet. Comédie en deux actes par M.r Anseaume. [...] Representée pour<br />
la premiere fois […] le 24. Septembre 1761. [...] Paris, Chez l’auteur [1761, hier Abzug um<br />
1765]. 1 Bl. (Titel), 125 S. Partitur in Stich, folio. Marmorierter Pappbd. mit hs. Titeletikett;<br />
berieben und bestoßen. Buchblock bestens erhalten. Abb. siehe S. 132. € 380,--<br />
RISM D 3759. Hirsch II, S. 65 (Nr. 220). – Späterer Abzug der Erstausgabe. Auf der<br />
Rückseite der Titelseite befindet sich ein Catalogue des ouvrages de M.r Duny, in dem als<br />
neuestes Werk seine 1765 uraufgeführte Oper La Fée Urgele enthalten ist.