Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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Robinson 7.08. Im <strong>Dr</strong>uck ist nur der 3. Satz erschienen (Paris, Porro, ca. 1830); sonst sind<br />
neben dem Autograph noch acht Partiturabschriften nachweisbar (davon sechs in Italien). –<br />
Es handelt sich bei der 1791 in Neapel komponierten und sehr langen Motette um eines der<br />
originellsten Stücke Paisiellos. Generell herrscht das typische „Pastoral-Metrum” vor (6/8bzw.<br />
12/8-Takt). Doch im 4. Satz („Tubae simul cum avenis“) erweiterte der Komponist das<br />
Instrumentarium noch um eine Zambogna, einen Dudelsack. Am Schluss dieses Teils folgt<br />
der Hinweis Siegue l’istessa Aria senza Zambogna, worauf sich die vollständige<br />
Niederschrift des gleichen Satzes ohne Dudelsack anschließt. Die Motette mit ihrer<br />
„Schäfer-Thematik“ ist für die Weihnachtszeit bestimmt. – Wahrscheinlich befand sich die<br />
Partitur um 1800 zunächst in Wiener Besitz, denn in die ersten drei Sätze wurde zusätzlich<br />
eine deutsche Übersetzung eingetragen („O Wunder, o Erstaunen“)<br />
78. PAISIELLO, G. Salmo 109. Dixit Dominus Domino meo. Partitur-Manuskript in querfolio,<br />
149 Bll. mit 298 beschriebenen Seiten, neapolitanische Kopistenschrift um 1795.<br />
Hübscher Pappband d. Z. mit Buntpapierüberzug, leicht fleckig und am Bund gelockert,<br />
Notenteil jedoch sehr gut erhalten. € 850,--<br />
Robinson 6.07 und 6.08. – Diese Komposition ist unveröffentlicht; Robinson kann neben<br />
dem Autograph insgesamt noch vier zeitgenöss. Abschriften nachweisen (drei Partituren, ein<br />
Stimmensatz). Das Werk gehört zur musikalischen Ausgestaltung der Vesper (hs. Umschlagschild:<br />
Vespres de Paisiello) und weist den Kantatencharakter auf, der für die größeren kirchenmusikalischen<br />
Werke (Messen) in der 2. Hälfte des 18. Jh. typisch ist; Vokalsoli wechseln<br />
mit dem Chor, Arien (sogar Rezitative) und weitere Musikformen, die man auch aus den zeitgleichen<br />
Opern kennt, sind in den mehrsätzigen Kompositionen eingebaut. Neben dem üblichen<br />
Opernorchester (hier: Ob. 1-2, Klar. 1-2, Fg. 1-2, Hr. 1-2, Streicher) ist noch die Orgel<br />
zu besetzen (hier lediglich in der Bassstimme durch Generalbassbezifferung kenntlich). –<br />
Traditionell ist der eigentlichen Psalmvertonung der Ingressus „Domine ad adjuvandum me<br />
festina“ vorangestellt (hier für fünfstimmigen Chor - SSATB - mit Orgelbegleitung, von<br />
Robinson getrennt gezählt). Der Psalm selbst besteht aus einem zehnsätzigen Zyklus.