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Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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109. PLEYEL, I. N° VI Quartetti Del Sig,r Ignazio Pleyel. Opera XXII. Stimmen in einer<br />

Kopistenabschrift (vermutlich neapolitanischen Ursprungs, Ende 18. Jh.), quer-folio. Vl.1<br />

(25 Bll.), Vl.2 (24 Bll.), Va. (24 Bll.), Vc. (19 Bll.). In vier Heften, Umschlag jeweils aus<br />

dünnem Karton mit Buntpapierüberzug (hübsches zweifarbiges Kirschenmotiv), schwacher<br />

Rotschnitt. Insgesamt sehr gut erhalten, Tinte stellenweise etwas blass. € 220,--<br />

Benton 353–358 (die sechs dem König von Neapel gewidmeten Streichquartette). – Dieses<br />

Sammelwerk kursierte in den zeitgenössischen <strong>Dr</strong>ucken unter verschiedenen Opuszahlen;<br />

als op. 22 wurde es bei Artaria (Wien 1791) bzw. Mollo (Wien 1804) veröffentlicht, darüber<br />

hinaus weist Benton mit dieser Werkzählung drei italienische Kopien nach. Aufgrund der<br />

engen Beziehung zwischen der Familie <strong>Talleyrand</strong>t und Neapel es naheliegend, dass unsere<br />

Abschrift von dort stammt.<br />

110. SALA, Nicola (1713–1801). Sette Canoni a Due Violini [...] a richiesta del Sig.re<br />

Cav.e Hamilton. 8 Bll., handschriftliche Partitur [Mitte 18. Jahrhundert], querquarto. 4<br />

Doppelbll., am Bund gelöst; Lagerungsspuren. € 350,--<br />

Sala lebte in Neapel und ist vor allem als Musiktheoretiker und -lehrer bekannt geworden<br />

(unter seinen Schülern befinden sich u. a. G. Farinelli und G. Spontini). MGG/2 weist primär<br />

Vokalmusik (für die Kirche und das Theater) sowie pädagogische Werke nach. – Bei<br />

der vorliegenden Handschrift fällt auf, dass die Titelseite wohl von einem Kopisten stammt,<br />

nicht jedoch der Notenteil, der zwar sauber, aber ohne sonderliche Mühe um Leserlichkeit<br />

geschrieben ist. Auch einige Korrekturen legen nahe, dass es sich um eine autographe<br />

Niederschrift handeln dürfte. – Beim letzten Stück liegt ein Canone contrario (also ein<br />

Spiegelkanon) vor. – Der Widmungsträger, [Sir William] Hamilton, war 1764-1800 britischer<br />

Gesandter am Neapolitanischen Hof und Ehemann der berühmten Lady Emma<br />

Hamilton (die 1798 als Geliebte Lord Nelson Furore machte). Diese Canoni stammen demnach<br />

ursprünglich aus jenem neapolitanischen Umfeld, das die <strong>Talleyrand</strong>s eigentlich diplomatisch<br />

befehden sollten.....<br />

Eine neue Quelle für die von Mozart hochgelobten „Duetti von Schuster“<br />

111. SCHUSTER, Joseph (1748–1812). Sonata I [bis XI] Per Cembalo Solo, Con Violino<br />

Del Sig.re Giuseppe Schuster. Manuskriptband mit elf Sonaten, geschrieben von mehreren<br />

Kopisten des späten 18. Jahrhunderts, in einem marmorierten Querfolio-Band (ohne<br />

Rückblatt), 75 Bll. mit 138 beschriebenen Seiten. Abgesehen von minimalen Flecken am<br />

oberen Rand ausgezeichnet erhalten. € 1.500,--<br />

Wertvolle, teils bis heute unpublizierte Sammlung von Sonaten für Cembalo und Violine.<br />

Die Nummern I bis VI entsprechen der in MGG/2 und TNG/2 erwähnten Sammlung VI<br />

Divertimenti da Camera a Cembalo e Violino, die auf spätestens 1777 datiert wird und die<br />

in Manuskripten in Berlin, Leipzig und <strong>Dr</strong>esden nachgewiesen ist. Auf diese Sammlung<br />

bezieht sich Mozarts Bemerkung in einem Brief an seinen Vater vom 6. Oktober 1777: „Ich<br />

schicke meiner schwester hier 6 Duetti à Clavicembalo e Violino von Schuster. Ich habe sie<br />

hier schon oft gespiellet, sie sind nicht übel. Wenn ich hier bleibe, so werde ich auch 6 ma-

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