Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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RISM M 2811 (nur zwei Exempl. in D). – Erstausgabe (später noch bei Marescalchi). –<br />
Besonders langer Widmungstext (6 S.). – Millico war zunächst als Sänger (Sopran-Kastrat) in<br />
ganz Europa bis Russland bekannt. Seit 1780 lebte er als „Musico Soprano della Real<br />
Cappella“ in Neapel. Für das dortige Theater komponierte er mehrere Opern, unter denen La<br />
Pietà d’Amore wohl die bekannteste gewesen ist, da von diesem Stück der vorliegende<br />
Partiturdruck hergestellt wurde, was in Neapel eine absolute Ausnahme war. Dass die<br />
Musikverlagstradition hier nicht so ausgeprägt war wie z. B. in Paris, zeigt sich an dem teilweise<br />
etwas unbeholfenen (stellenweise fast plump wirkenden) Stich.<br />
118. MOZART, Wolfgang Amadeus (1756-1791). [K. 423] Duetto per Due Violini del<br />
Signor Gio. Amadeo Mozart. In Napoli presso Luigi Marescalchi, Editore privilegiato [ca.<br />
1795]. 7, 6 S. in Stich, leicht gebräunt, jede Stimme mit sehr schönem Titelblatt (s. Abb.)<br />
und Rokoko-Verlagskartusche (Vl. 2 m. kl. Wasserrand im unteren Randbereich). € 280,--<br />
RISM M 6286 (Nur 1 Exemplar [I Mc]). Nicht in Köchel/7. – Erste Ausgabe der<br />
Bearbeitung für zwei Violinen (Original: Violine und Viola). Brillantes Beispiel für die<br />
handwerklich ausnehmend schönen Produkte des neapolitanischen Verlegers Marescalchi,<br />
der nur äußerst selten auf dem Antiquariatsmarkt anzutreffen ist.<br />
Der berühmte Geigen-Zertrümmerer von Neapel<br />
119. OLIVIERI, Domenico. Gran Variazioni Per Violino Solo Coll’accompagnamento del<br />
Basso variato Composte sopra la Ricciolella, Aria Napolitana, e Duetto Pace caro mio<br />
Sposo, Dal Sig. Domenico Olivieri. In Napoli, Presso Luigi Marescalchi, o. Pl.-Nr. [ca.<br />
1795]. 17 S. Partitur, folio, in Stich auf sehr starkem Papier, ganz gering gebräunt, sonst sehr<br />
gut erhalten. Siehe Abb. auf S. 85. € 350,--<br />
Eitner VII, 235 (nur ein Expl. bei Leo Liepmannssohn), RISM O 56 (I Nc [incompl.]). Extrem<br />
seltener <strong>Dr</strong>uck, von dem RISM einzig ein unvollständiges Exemplar nachweist. Über den<br />
Autor, den Eitner nur dem Namen nach kennt, schweigen sich sämtliche Lexika aus. Schmidl<br />
weiß nur von einem „Olivieri, A.“, von dem er ein Werk mit sehr ähnlichem Titel zitiert. Jener<br />
Olivieri war ein 1763 in Turin geborener Geiger, der bei Pugnani studierte und später in Lissabon<br />
und Paris gewirkt hat. Schmidl berichtet von einem Gastspiel in Neapel, das eine Identität<br />
mit unserem Autor nahelegt. Aufgrund der Vorhaltungen seines Padrone wegen höchst verspäteten<br />
Erscheinens zum Konzert soll er ihm die Geige auf dem Kopf zertrümmert haben,<br />
worauf er aus Neapel verjagt worden sei...<br />
120. PAISIELLO, Giovanni (1740–1816). Due Arie e un Rondo nel Demofoonte. Venedig,<br />
Zatta e Figli [ca. 1786]. 24 S. Partitur in Stich, querfolio. Außerordentlich schönes<br />
Exemplar. € 240,--<br />
Robinson 1.45 Nr. 6, 13 u. 23 (diese Ausgabe hier nicht nachgewiesen, dafür ein titel- und<br />
inhaltsgleicher <strong>Dr</strong>uck bei Marescalchi in Neapel). RISM P 231 (nur ein Exemplar!). – Es<br />
handelt sich um drei Gesangsnummern des Timante. Demofoonte ist im Karneval 1775 in<br />
Venedig uraufgeführt worden. Allerdings firmiert Paisiello auf der Titelseite bereits als<br />
Compositore di Musica di S. M. I. di tutte le Russie, eine Stellung, die er 1776 antrat und bis<br />
1783 inne hatte.