Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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TNG/2 X, 513; Loewenberg 470 f. – Uraufführung der zweiaktigen commedia per musica:<br />
Neapel, Oktober 1789 (Teatro Nuovo), Libretto von F. S. Zini. Seit Anfang der 1790er Jahre<br />
wurde das Werk in Europa vielfach nachgespielt (Rom, Mailand, Madrid, Barcelona, Paris,<br />
Lissabon, London, Wien, <strong>Dr</strong>esden, St. Petersburg etc.), und hielt sich bis nach 1811 auf den<br />
Spielplänen, geriet aber dann in Vergessenheit. New Grove weist immerhin 17 Partiturkopien<br />
nach, während im <strong>Dr</strong>uck nur die Ouvertüre und einige Arien erschienen. – Die<br />
„schöne Fischerin“ gehörte laut Schilling zu den hauptsächlich gespielten Opern Guglielmis,<br />
die allerdings keine „eigentliche künstlerische Tiefe der Bildung“ besessen hätten,<br />
„denn Guglielmi selbst besaß, bei all’ seiner guten Kenntniß des Contrapunkts und reinen<br />
Satzes [...] doch keine eigentliche Tiefe der Bildung, und noch weniger Genie.“ Schillings<br />
Urteil ist freilich höchst parteiisch und stammt aus der Zeit, da man die Italiener prinzipiell<br />
als oberflächlich verteufelte, um dagegen die deutsche Musik ideologisch als „tief“ und<br />
„wertvoll“ hochzustilisieren (s. dazu die Studie von B. Sponheuer, s. Lit.). Zur heutigen<br />
Einschätzung Guglielmis s. den Kommentar zu Debora e Sisara.<br />
Das zweite nachweisbare Partitur-Manuskript<br />
59. GUGLIELMI, P. La Villanella Ingentilita. <strong>Dr</strong>ama giocoso. Partitur (mit Secco-<br />
Rezitativen) in Kopistenschrift [1780er Jahre?]. 2 Bde., querfolio, Atto Primo (156 Bll., 310<br />
beschriebene S.), Atto 2do [mit Atto Terzo] (203 Bll. m. 398 beschr. S.). Handrastriertes<br />
Notenpapier, 10 oder 12 Systeme. 2 HLdr.-Bände mit Buntpapierüberzug, Goldprägung auf<br />
dem Rücken und einmal mit neuerem Besitzschild (Leder mit Goldprägung: Mrs de<br />
<strong>Talleyrand</strong>). Buchdecke bestoßen und stellenweis stark berieben. Im Gegensatz dazu<br />
Buchblock sehr gut erhalten. € 2.800,--<br />
TNG X, 512; Loewenberg 376. – Uraufführung, Neapel, 8. November 1779 (Teatro dei<br />
Fiorentini); Libretto von F. S. Zini. Obwohl La Villanella Ingentilita nach einer anhaltend<br />
schlechten Phase von 12 Jahren Guglielmis erster durchschlagender Erfolg war (Aufführungen<br />
in Florenz, Mailand, Rom, Lissabon, Lübeck, Breslau, Göteborg, Oslo u. a.), ist lt.