Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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202. MONDONVILLE, Jean-Joseph Cassanéa de (1711–1772). Daphnis et Alcimadure.<br />
Pastorale Languedocienne, dédiée à Madame la Dauphine. Représentée […] Les 29<br />
Octobre, 4 Novembre 1754. [...] Oeuvre IXe. Prix en blanc 18tt. Gravé par Le S.r Hue. [...]<br />
Paris, l’Auteur, Bayard, Vernadé [1755]. 2 Bll. (Titel, Widmung, Erklärungen zum Dialekt),<br />
197 S. Partitur in Stich, 1 Bl. <strong>Dr</strong>uckprivileg, folio. Blauer zeitgenöss. Pappbd., Rotschnitt.<br />
Stark berieben und bestoßen; Titelseite etwas fleckig und gebräunt, übriger <strong>Dr</strong>uck hervorragend<br />
erhalten. € 750,--<br />
RISM M 3009 (3 Ex. in D); Hirsch II, S. 158 (Nr. 602). – Eine interessante Beigabe stellen<br />
(auf der vierten unpaginierten S.) die geradezu modern wirkenden Erklärungen dar, in denen<br />
auf die sprachlichen Besonderheiten des Librettos eingegangen wird (der Dialekt des<br />
Languedoc, Heimatregion Mondonvilles), das ungewöhnlicher Weise vom Komponisten<br />
stammt. Er gibt auch Ausspracheregeln an „pour entendre plus facilement les Paroles<br />
Languedocienes“. Außerdem wird auf spezielle Übersetzungshilfe hingewiesen: „On trouvera<br />
au dessus de chaque vers, la traduction des mots les plus difficiles“. – Dem dreiaktigen<br />
Stück geht (als Relikt der Barockoper) ein umfangreicher Prolog voraus (bis S. 44), Les<br />
jeux floreaux, in dem als Sprache noch das Standardfranzösisch verwendet wird.<br />
203. MONSIGNY, Pierre-Alexandre (1729–1817). Les Aveux Indiscrets. Intermede Par<br />
M.r * * * Representé pour la premiere fois à L’Opera Comique Le 7. Fevrier 1759. Paris,<br />
Chevardière [1759]. 1 Bl. (Titel, Verlagskatalog), 99 S. Partitur in Stich, folio. Exemplar<br />
ohne Buchdecke, blasser Rotschnitt. Am Bund teilweise gelockert. Titelbl. mit<br />
Randschäden, hier deutliche Lagerungsspuren. Im hinteren Teil der Partitur unten blasser<br />
Feuchtigkeitsfleck. € 280,--<br />
RISM M 3106. – Monsignys erstes Bühnenwerk, das noch stark von der italienischen<br />
Gattung des Intermezzos beeinflusst ist. Das Libretto nach J. de la Fontaine stammt von<br />
Laribadière. Angeblich hatte er das Stück am Ende seines Unterrichts bei Pietro Gianotti<br />
(1754) diesem vorgewiesen (das Vorwort der Libretto-Ausgabe ist tatsächlich mit 1754<br />
datiert). Es gehört zu den frühesten französischen Opern, die nicht mehr als Übersetzung<br />
bereits vorhandener italienischer Libretti entstanden sind.<br />
204. MONSIGNY, P.-A. On ne s‘avise jamais de tout. Opera Bouffon en un acte […]<br />
Représentés à Versailles […] Le Mercredy 2. Decembre 1761. [...] Paris, Chez le S.r Hue<br />
[1761]. 1 Bl. (Titel mit aufwändigem Rokoko-Rahmen), 120 S. Partitur in Stich, 1 Bl.<br />
(Katalog), folio. Einstmals prächtiger Ldr.-Band. mit Goldprägung (Buchdeckel mit<br />
schlichtem Rahmen, Rücken mit Karomuster und Rückenschild), Lederbezug jedoch gelöst<br />
u. mit Fehlstellen. Innen indes ausgezeichnet erhalten. € 700,--<br />
RISM M 3264; Hirsch II, S. 162 (Nr. 613). – Libretto von Michel Jean Sedaine nach einer<br />
Verserzählung von La Fontaine mit vielsagendem Titel (etwa: „Man kann nicht immer an<br />
alles denken“). Wieder einmal trachtet ein Hagestolz danach, sein Mündel zu heiraten, um<br />
an dessen Vermögen zu kommen, und selbstverständlich gibt es auch dieses Mal einen attraktiven<br />
jungen Mann, der sich in das Mädchen (natürlich ohne materielle Hintergedanken)<br />
verliebt hat. Das Thema ist sowohl dramatisch (durch bühnenwirksame Motive wie Kleiderund<br />
Rollenwechsel) als auch musikalisch (durch karikierende Gestaltung der<br />
Gesangspartien) zu einem kurzweiligen Theaterspaß geworden, der zu den unbestrittenen<br />
Erfolgsstücken des Autorengespanns Monsigny/Sedaine gehört. – Nachgebunden: