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Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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Vermutlich Abschrift der außerordentlich seltenen, in nur 1 Exemplar nachgewiesenen und<br />

1797 bei Gombart in Augsburg erschienen Einzelausgabe (RISM GG 5560a), die den gleich<br />

formulierten Titel aufweist. Dem Marsch der S. 1, dem der obige Titel zugeordnet ist, folgen<br />

S. 2-4 noch drei Märsche, dessen erster als Marche du Géneral Bonaparte, die anderen<br />

als Marcia N° 2 und Marcia N° 3 betitelt sind. Auf einem separaten Notenblatt folgt eine<br />

weitere Marche; sie könnte ebenfalls von Gyrowetz sein, stammt jedoch aus einem anderen<br />

Kontext, da sie im Gegensatz zu den übrigen Märschen ein Trio aufweist.<br />

Gyrowetz hat sich wie seine Zeitgenossen häufiger mit dem Komponieren von Märschen<br />

beschäftigt, die nicht zuletzt auch in seinen Bühnenwerken ihren Platz fanden. Dass er sich<br />

hier einer Napoleon-Begeisterung hingibt (wie ursprünglich auch Beethoven, der zuerst den<br />

Befreier und dann erst den Unterdrücker in jenem sah), ist hier hervorzuheben. Im vorliegenden<br />

Fall geht es Gyrowetz konkret um das Aufgebot von Kriegsfreiwilligen am 4. April<br />

1797. Auch Gyrowetz wechselte später die Seite und schrieb 1814 eine „charakteristische<br />

Fantasie“ für Klavier mit dem Titel Sieges- und Friedens-Fest der verbündeten Monarchen<br />

gefeyert im Prater und dessen Umgebung am 18. Oktober 1814 (Wien, Weigl).<br />

36. LAFONT, Charles Philippe (1781–1839). Le Troubadour Français au Tombeau de<br />

Poniatowsky. Polonaise heroique [für 1 Singstimme mit Klavier]. Dédiée aux Dames Polonaises<br />

par le C.[om]te Lagarde de Messenge [Text] et P. Lafond [Musik]. Paris, chez l’auteur<br />

/ Janet & Cotelle [ca. 1813]. 3 S. Lithographie und Stich, folio. € 140,--<br />

Zur Stellung des Komponisten wird auf der Titelseite noch angemerkt: Expremier Violon de<br />

S. M. L’Empereur de Russie et 1er Violon de la Chambre du Roi. Lafont galt vor Paganini<br />

als bedeutendster Violinist und wurde erst allmählich durch den italienischen Virtuosen verdrängt.<br />

Neben einigen Werken für sein Instrument komponierte er auch über 200 Romanzen.<br />

– Das Stück stellt eine Huldigungs- und Trauerkomposition für den polnischen Fürsten<br />

J. Poniatowski (1763–1813) dar, der im Rang eines französischen Marschalls nach der<br />

Völkerschlacht bei Leipzig den Rückzug Napoleons deckte und dann bei der eigenen Flucht<br />

ertrunken war. Ungefähr zwei <strong>Dr</strong>ittel der Titelseite werden von einer teilweise handkolorierten<br />

Lithographie dominiert, welche die Grabstelle Poniatowskis zeigt. Der gotisierende<br />

Grabstein ist von zahlreichen Figuren umgeben, vom mittelalterlichen Troubadour bis zu<br />

Kriegern aus Sagenwelt und neuerer Zeit. In den vier Strophen werden nacheinander die<br />

soldats, bardes, femmes und français aufgerufen, den héros polonais zu beweinen.<br />

37. LEMIÈRE DE CORVEY, Jean-Frédéric-Auguste (1771–1832). La Bataille d’Jena.<br />

Gagnée sur les Prussiens (Le 14 Octobre 1806.) Par les Troupes Françaises Commandées par<br />

sa Majesté Impériale et Royale Napoleon Ier. Grande Piece de Musique. Composée Pour le<br />

Forté-Piano [...] Dédiée A la Grande Armée. Oeuvre 36e. Paris, Naderman [1806]. 1 Bl.<br />

(Titel), 21 S. in Stich, folio. Ungeheftet, Altersspuren, Wasserrand. Titelseite mit „Zensur“ aus<br />

nach-napoleonischer Zeit, Impériale und der Name Napoleons wurden gestrichen, was sich in<br />

den programmatischen Hinweisen im Verlauf des Stücks fortsetzt. € 280,--<br />

Der Komponist war zwischen 1798 und 1818 als Soldat an verschiedenen Feldzügen beteiligt<br />

(auf der Titelseite wird er als Capitaine Aide-de-Camp du Général Thiébault<br />

Gouverneur du Pays de Fulde bezeichnet). – Auf eine feierliche Introduktion folgt der<br />

Aufmarsch der Truppen (darunter auch Cavalerie mit der für die Reiterei musikalisch typi-

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