Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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letzte einer ganzen Reihe von einzeln in verschiedenen florentinischen Verlagen erschienenen<br />
Sonaten mit wechselnden Besetzungen (z. B. die 14. für Cembalo und Mandoline oder<br />
die 16. a quattro mani). Die Ausgaben dürften allerdings eine durchgehende Paginierung<br />
aufgewiesen zu haben, wie unser Exemplar zeigt. Über dem Beginn des 128-133 paginierten<br />
Notentextes befindet sich zusätzlich der Hinweis Continuazione dell’Opera.<br />
Besonders eindrucksvoll ist die üppig verzierte Titelseite mit barockem Rahmen (bez. Gius.<br />
Poggiali inv.), zumal sie bei unserem Exemplar ein ausgesprochen frisches <strong>Dr</strong>uckbild aufweist.<br />
– Das Stück besteht aus zwei Sätzen (Lento espressivo – Vivacissimo e con gran<br />
Spirito), die attacca subito gespielt werden sollen und in ihrem Tonartenverhältnis (c-moll<br />
– C-Dur) eher wie ein Satz mit langsamer Einleitung wirken.<br />
124. PICCINNI, Niccolò (1728–1800). Duetto L’Augel che sta sul nido [...] Eseguito<br />
l’Autunno 1793 in Venezia dalla Sig,a Crespi e dal Sig,r Mandini in S. Samuele<br />
[Notenincipit, Beginn der Partie der Griselda] Vale £ 3 per i non associati. Ventiquattro<br />
Pezzi di Musica Vocale novissimi tratti dagli originali de più Celebri Maestri che scrivono<br />
in Venezia l’autunno 1793, e susseguente Carnovale 1794. Venedig, Pubblicati per<br />
Associazione Da Cattarino Aglietti e Compagni [1794]. 12 S. Partitur in Stich, quer-quarto.<br />
Sehr gut erhalten. € 280,--<br />
Nicht in RISM. – Es handelt sich um die Einzelausgabe einer Musiknummer aus Piccinnis<br />
am 8. Oktober 1793 in Venedig uraufgeführtem <strong>Dr</strong>amma eroicomico La Griselda, zugleich<br />
seinem vorletzten Bühnenwerk (seit 1794 stand der Komponist unter Hausarrest wegen des<br />
Verdachts, mit der Französischen Revolution zu sympathisieren). – Hier liegt das Duett zwischen<br />
Griselda (Sopran) und Giannucolo (Bass) vor (Orchesterbegleitung: Ob. 1-2, Fg., Hr.<br />
1-2, Streicher). – <strong>Dr</strong>ucke aus dem Verlagshaus Aglietti gehören zu den großen Seltenheiten;<br />
RISM kann nur fünf Ausgaben mit Werken von vier Komponisten nachweisen.<br />
125. STABINGER, Mathias (1739 ?–1815). Sei Quartetti concertanti per Flauto, due<br />
Violini e Basso [...] Opera V. Venedig, Zatta [1786-88]. Stimmen in Stich, folio: Flöte (9 S.),<br />
Violine I (7 S.), Violine II (7 S.), Violoncello (6 S.); Titelseite der Flötenstimme mit prächtigem<br />
Pflanzen- und Instrumentendekor. In 4 gleichartig gebundenen Stimmheften (marmorierte<br />
Pappumschläge mit unbedeutenden Lagerungsspuren). Kleine Fehlstelle im Rand der<br />
Flötenstimme, sonst hervorragend erhalten. Abb. s. S. 85. € 650,--<br />
RISM S 4213 (einziges Exemplar: I-Nc). Prächtiger, extrem seltener Musikdruck des um<br />
1750 gegründeten venezianischen Verlag, Antonio Zatta e Figli, der – neben dem üblichen<br />
Buchdruck – zwischen 1786 und 1788 eine nur schmale, doch auffällig hochwertige musikalische<br />
Produktion hervorgebracht hat. – Der in Venedig geborene Stabinger (hier:<br />
Stabingher) trat 1778–81 vor allem als Ballettkomponist hervor. Gerber, der im NTL besonders<br />
dessen Kammermusik mit Flöte hervorhebt, datiert den vorliegenden <strong>Dr</strong>uck auf 1792<br />
(was aber sicher zu spät ist). – Bis auf das erste, einsätzige Quartett handelt es sich um zweisätzige<br />
Werke (Langsam – Schnell), wobei die Flöte und die erste Violine die führenden<br />
Rollen spielen.