01.12.2012 Aufrufe

Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 82 -<br />

a.6) Neapolitanische Musikmanuskripte, Teil 6:<br />

Weitere Instrumentalmusik<br />

Ein unbekanntes Bläser-Quartett<br />

104. Quartett- und Trio-Sammlung 1790-1800. Vier schöne Stimmbände in rotem HLdr.<br />

mit Goldprägung auf dem Rücken (mit Stimmbezeichnung Flauto, Violino, Viola und<br />

Basso), querquarto: Fl. (48 Bll.), Vl. (55 Bll.), Va. (38 Bll.), Basso (45 Bll.). Etwas berieben<br />

und leicht bestoßen. Verschiedene Sorten Notenpapier; teils mit dem Wasserzei-chen<br />

PARADISO). Wertvolle Sammlung, die zmindest ein Unikat, ein bisher nicht nachgewiesenes<br />

Bläserquartett eines „G. Fournier“ aus dem späten 18. Jahrhundert enthält. € 950,--<br />

Inhalt: PLEYEL, Ignace (1757–1831). Quartetto per Flauto, Violino, Viola e Basso [C].<br />

Benton Nr. 332. Es handelt sich um die Nr. 2 aus den berühmten zwölf Streichquartetten, die<br />

dem König von Preussen gewidmet sind und die schon früh auch in der Fassung als<br />

Flötenquartette verbreitet waren (s. Benton Nr. 3325ff.)<br />

– FOURNIER, G. (bisher unbekannter Komponist). Quartetto Composto da G. Fournier [für<br />

Flauto, Clarinetto, Corno und Fagotto]. Vier Sätze; als dritter fungiert eine Polacca. – In RISM<br />

wird unter F 1551–1554 ein Komponist „Fournier“ ohne Vornamen, unter F 1555 u. 1556 ein<br />

„Alphonse Fournier“ nachgewiesen. Unter den aufgelisteten Werken befindet sich allerdings<br />

keines, das dem unsrigen entspricht. Auch die bei Eintner verzeichneten Personen dieses<br />

Namens kommen als Urheber des vorliegenden Quartetts nicht in Frage.<br />

– PICHL, Wenzel (1741–1805). Trè Quartetti per Flauto, Violino, Viola e Violoncello [C, F,<br />

G]. Vermutlich handelt es sich um die Flötenquartette op. 12 mit der gleichen Tonartfolge, die<br />

in RISM in zwei Ausgaben (Hummel, Bln./Amsterdam, Sieber, Paris) nachweist (P 2258-59).<br />

– PLEYEL, I. III Quartetti [G, B, C für Fl., Vl., Va. u. Vc.] – Es handelt sich um die Originalfassung<br />

der drei Quartette Benton Nr. 384–386, denen bereits drei andere voraus gegangen waren<br />

(Benton 381–383). Sie sind unter verschiedenen Opuszahlen erschienen (vgl. RISM P 3400ff.).<br />

– CLEMENTI, Muzio (1752–1832). Trè Sonate Per il Piano Forte con acconpagnamento<br />

[!] di Flauto o Violino, Basso [F, D, G]. – Vermutlich handelt es sich um die drei Klaviertrios<br />

op. 27, welche die gleiche Tonartenfolge aufweisen und von denen RISM mehrere <strong>Dr</strong>ucke<br />

nachweist (vgl. RISM C 2968ff.). – Der Klavierpart befindet sich im Stimmbuch der Violine<br />

(übriges Notenmaterial in Fl. u. Basso).<br />

Eine unpublizierte Quartett-Serie<br />

105. GIARDINI, Felice (1716–1796). Sei quartetti [A, D, B, F, C, g]. Stimmen in einer Kopistenschrift<br />

(vermutlich neapolitanische Arbeit, Ende 18. Jh.), folio: Vl.1 (30 Bll.), Vl.2 (30 Bll.),<br />

Va. (30 Bll.), Vc. obligato (30 Bll.). <strong>Dr</strong>ei gleichartig gebundenen Heften d. Z., fester, hübsch<br />

marmorierter Karton mit Umschlagetikett; Lagerungsspuren, dennoch gut erhalten. € 350,--<br />

RISM weist keine Quartett-Sammlung mit dieser Tonartenfolge nach. Es handelt sich um verhältnismäßig<br />

leicht auszuführende, dreisätzige Streichquartette. In der Viola-Stimme fällt auf,<br />

dass diesem zu der Zeit eher stiefmütterlich behandeltem Instrument in vielen Sätzen ausdrücklich<br />

solistische Abschnitte mit kantablen Partien zugewiesen sind. Verglichen damit erscheint<br />

die Vl. 2 musikalisch deutlich zurückgesetzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!