Baronin Talleyrand - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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Aus Nr. 56: Ein unbekannter Schluss der “Alceste”-Ouvertüre<br />
Relikte einer Urfassung des ersten „Alceste”-Aktes?<br />
56. GLUCK, Christoph Willibald (1714-1787). [Alceste, italienische Fassung, in zwei<br />
Manuskript-Bänden ca. 1767-1775]. Band I: L’Alceste Musica del Sig:r Cavalier Cluck<br />
[sic!] Atto Primo. 75 Bll. mit 149 beschriebenen Seiten, groß-querfolio (38 x 31 cm), abnehmende<br />
Alters- und verblasste Feuchtigkeitsspuren am rechten Blattrand und der unteren<br />
Ecke; HPgt.-Band mit Buntpapierbezug mit Knick und starken Abnutzungsspuren. - Band<br />
II: Alceste, Atto Secondo [Atto 3: o]. Tragedia Posta in Musica Dal Signore Cavaliere<br />
Cristoforo Cluck [sic!]. 415 S. querfolio (29 x 21,5 cm), rechte untere Ecke mit verblasster<br />
Feuchtigkeitsspur, HPgt.-Band (m. Rissen) und blauen Buntpapierbezügen. € 5.800,--<br />
Sehr interessantes Manuskriptkonvolut, bestehend aus zwei sehr ungleichen Bänden, die<br />
dennoch von Alters her zusammengehören zu scheinen. Band I (Akt I) weicht von der 1769<br />
von Trattner in Wien publizierten Fassung (RISM G 2661) sehr stark ab, weshalb unserer<br />
Band zwischen der Erstaufführung (Wien, 26. Dezember 1767) und der <strong>Dr</strong>ucklegung 1769<br />
entstanden sein dürfte. Die ähnliche Feuchtigkeitsverfleckung lässt die Vermutung zu, dass<br />
beide Bände seit sehr langer Zeit zusammen aufbewahrt worden sind und das gleiche<br />
Schicksal geteilt haben; die gleiche Falschschreibung des Autornamens “Cluck” weist beiden<br />
Bänden ebenfalls einen gemeinsamen Kontext zu. Demnach dürfte Band I (Akt I) unabhängig<br />
und vor der <strong>Dr</strong>ucklegung von 1769 enstanden sein, scheint aber zunächst isoliert und<br />
unvollständig ohne die Akte 2 und 3 geblieben zu sein. Band II (Akt 2-3) dürfte bald nach<br />
1769 als Ergänzung zu Band I geplant worden sein, wozu als Vorlage nun die gedruckte