Jahresbericht 2010/2011 - Commerz Real AG

Marktexperten im Gespräch
Weiterhin attraktiv für Privatanleger
Im Zuge der Weltwirtschaftskrise mussten zahlreiche Offene Immobilien­
fonds geschlossen werden. Als Reaktion darauf verabschiedete der
Bundestag im März 2011 das neue Anlegerschutzgesetz. Dessen Auswir­
kungen ordnet Sonja Knorr, Director Real Estate beim Rating­Unter­
nehmen Scope Analysis, im Interview ein.
Sonja Knorr, Scope Analysis
Frau Knorr, wie beurteilen Sie die Regelungen des Anlegerschutzgesetzes ? Waren diese
wirklich notwendig ?
Ja. Der Branche ist es nicht aus eigener Kraft gelungen, ihre Selbstverpflichtungen um-
zusetzen. Weil zahlreiche Fonds unerwartet hohe Liquiditätsabflüsse zu verzeichnen hatten,
konnten sie die Anteilscheine nicht zurücknehmen. Das hallt immer noch nach. Derzeit
sind zehn Fonds betroffen und blockieren auf diese Weise Anlegergelder in Höhe von
25 Milliarden €. Weitere vier Fonds werden sogar abgewickelt. Der Gesetzgeber war in der
Pflicht, mit neuen gesetzlichen Regelungen den Vertrauensverlust der Anleger zu stoppen.
Inwiefern wirken sich die neuen Rahmenbedingungen auf das Produktkonzept „Offener Immo-
bilienfonds“ aus?
Die Hoffnungen, die Anleger und Anbieter mit den neuen Regeln verbinden, sind groß.
Ob sie sich erfüllen werden, ist allerdings noch nicht absehbar. Fest steht, dass insbesondere
die 24-monatige Mindesthaltedauer für Neuanleger und die einjährige Kündigungsfrist
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