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vollständig als pdf - Dr. Martina Schäfer, St. Gallen

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57versammeln sich hier viel zu viele traurige und extreme Schicksale auf einem Fleck! Aberwir bitten dich, unseren sozialen Frieden nicht aufzustören, das ist alles! Und nun mussich dringend an meine Arbeit!" Er klopfte Heinrich kurz kameradschaftlich auf den Arm,und verliess den Raum."Komm heim. Du wohnst vorläufig bei uns." Heinrich schaute mich nachdenklich an. "Einbisschen wie vom Regen in die Traufe geraten, was? Er lächelte, stand auf und zog sichdie Kappe wieder über den Kopf."Na ja, was kann ich von einer Männergemeinschaft anderes erwarten? Mich störte,dass keiner nachfragte, was meine Ziele sind, was ich will!""Und was willst du?" Er öffnete die Türe, und wir liefen am Teich linker Hand vorbei aufein anderes Hofgebäude zu."Ich will sie wieder sehen und wissen, was aus der Frau, für deren Liebe ich verbanntwurde, geworden ist. Aber bitte, behalte das mal für dich. Ich habe das Gefühl, dass beieuch auch die Balken Ohren haben!""Das behalte ich sicher bei mir! Du bist wirklich so verrückt wie Pit erzählte! Sie wiedersehen! Wer immer das war! Mach' es dir doch bei uns gemütlich, erhole dich. Wir lebennicht schlecht, du sollst sehen." Er hielt mir die Tür des Nachbarhofes auf, und aus denhinteren Räumen hörte ich Ellas Niesen und Mädchenstimmen.Auf dem Gummen im Jahr 135 ( 2135 n. d. Zt. )"Wenn die Utopie der Frauen scheitert, scheitert die ganze Welt."Die Männer nannten ihre Kriege 'Bürgerkriege'. Wie Buschfeuer loderten am Ende derParteienepoche überall in Europa, ja auf der ganzen Welt, regionale Konflikte auf, diemeistens sehr schnell zu blutigen Gemetzeln an der Zivilbevölkerung ausuferten,Bombardierungen der <strong>St</strong>ädte des jeweiligen Gegners, der entweder die f<strong>als</strong>che Religionund politische Einstellung, die f<strong>als</strong>che Hautfarbe oder Nationalität hatte. EhemaligeVielvölkerstaaten versanken in Schutt und Asche, Apartheidregimes wurden mit <strong>St</strong>römenvon Blut weggewaschen, linke Revolutionen stürzten faschistische Regime, odermilitärische Putschversuche hoben demokratisch gewählte Regierungen aus den Angeln.Verführt von geifernden alten Männern überboten sich fundamentalistischeSelbstmordattentäter und leider auch Attentäterinnen in der Masse der mitgerissenenOpfer. Sie machten weder vor Schulen halt noch vor Krankenhäusern und ranntenimmer wieder gegen jene von Anfang an hochgelegte Fünftausenderlatte der Opfer vomSeptember 2001 wie vollkommen wahnwitzig gewordene Teufel aus allen Höllenreligiösen oder politischen Fanatismus an.In den reichen Ländern hatten Frauen durchaus viel ökonomische und politische Machterlangt. Es gab einige <strong>St</strong>aatspräsidentinnen oder Ministerpräsidentinnen in derwestlichen Hemisphäre sowie Frauen in führenden Positionen in den damaligeninternationalen Organisationen oder in den internationalen Bündnissen wie UNO,UNESCO, NATO etc.Ungefähr zwanzig Jahre sahen sie dem internationalen Gemetzel zu, dann begriffen sie,dass alle Bürgerkriege und Terroranschläge Männerkriege waren, geführt von Machtbesessenen Kriegern und Helden, die ihre Ziele rücksichtslos durchsetzten, und dass das

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