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Das Buch der Geister

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zeitig nach allen Richtungen. In einem Zeitraum kann er im<br />

Erkennen, in einem an<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Sittlichkeit fortschreiten."<br />

366. Was ist von <strong>der</strong> Ansicht zu halten, wonach die verschiedenen<br />

moralischen und intellektuellen Fähigkeiten des<br />

Menschen von ebenso vielen verschiedenen in ihn inkarnierten<br />

<strong>Geister</strong>n herrührten, so dass je<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>e Befähigung<br />

hätte?<br />

"Bei einigem Nachdenken sieht man ein, dass sie einfältig<br />

ist. Der Geist als so1cher muss zu allem befähigt sein. Um<br />

fortschreiten zu können, muss er einen einheitlichen Willen<br />

besitzen. Wäre <strong>der</strong> Mensch eine Mischung von <strong>Geister</strong>n, so<br />

bestände jener Wille nicht und es gäbe für ihn nicht einmal<br />

eine Individualität, da bei seinem Tode alle jene <strong>Geister</strong> einem<br />

Flug aus dem Käfig entfliehen<strong>der</strong> Vögel glichen. Der<br />

Mensch klagt so oft, gewisse Dinge nicht zu begreifen, ja er<br />

sucht noch die Schwierigkeiten zu häufen, während er eine<br />

einfache und natürliche Erklärung zur Hand hat. Auch hier<br />

nimmt er die Wirkung für die Ursache: Er macht aus dem<br />

Menschen, was die Heiden aus Gott machten. Diese glaubten<br />

an so viele Götter, als es Erscheinungen in <strong>der</strong> Natur gibt,<br />

vernünftige Leute aber unter ihnen erblickten in jenen Erscheinungen<br />

nur Wirkungen, die einen einigen Gott zur Ursache<br />

haben."<br />

Die physische wie die moralische Welt bieten uns hier zahlreiche Vergleichungspunkte.<br />

Man glaubte an eine mehrfache Existenz des Stoffes, so lange man<br />

beim Äußern <strong>der</strong> Erscheinungen stehen blieb. Heutzutage begreift man, dass diese<br />

so verschiedenen Erscheinungen sehr wohl nur die Verän<strong>der</strong>ungen eines und desselben<br />

Urstoffes sein können. Die verschiedenen Fähigkeiten sind die Äußerung<br />

einer und <strong>der</strong>selben Ursache, <strong>der</strong> Seele o<strong>der</strong> des inkarnierten Geistes und nicht<br />

mehrerer Seelen, gerade so, wie die verschiedenen Töne <strong>der</strong> Orgel das Erzeugnis<br />

<strong>der</strong>selben Luftart sind und nicht von ebenso vielen Luftarten, als es Töne gibt. Es<br />

würde daraus folgen, dass, wenn ein Mensch gewisse Fähigkeiten o<strong>der</strong> Neigungen<br />

verliert o<strong>der</strong> erwirbt, dies die Folge von ebenso vielen <strong>Geister</strong>n wäre, die ihn verlassen<br />

o<strong>der</strong> besuchen, was aus ihm ein zusammengesetztes Wesen ohne Individualität<br />

und somit ohne Verantwortlichkeit machte. Außerdem wird dieser Ansicht<br />

von den so zahlreichen Manifestationen wi<strong>der</strong>sprochen, welche durch die <strong>Geister</strong><br />

ihre Persönlichkeit und Identität beweisen.<br />

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