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Das Buch der Geister

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ihr schon kennt; aber euch ist sie unbekannt. Der Traum Johannas,<br />

<strong>der</strong> Traum Jakobs, <strong>der</strong> Traum <strong>der</strong> jüdischen Propheten<br />

und einiger indischer Wahrsager und Weisen. Dieser<br />

Traum ist die Erinnerung <strong>der</strong> ganz vom Leibe gelösten Seele,<br />

die Erinnerung an jenes zweite Leben, von dem ich euch eben<br />

erst gesprochen.<br />

,,Bestrebt euch zwischen diesen beiden Arten von Träumen<br />

wohl zu unterscheiden bei denjenigen, <strong>der</strong>en ihr euch<br />

noch erinnern werdet, sonst würdet ihr in Wi<strong>der</strong>sprüche und<br />

Irrtümer verfallen, die eurem Glauben ver<strong>der</strong>blich wären.“<br />

Die Träume sind das Erzeugnis <strong>der</strong> Befreiung <strong>der</strong> Seele, die durch Aufhebung<br />

des tätigen zusammenhängenden Lebens unabhängiger geworden. Daher<br />

stammt eine Art von unbestimmtem Hellsehen, die sich auf die entferntesten Orte<br />

o<strong>der</strong> auf solche ausdehnt, die man noch nie gesehen; ja zuweilen bis auf an<strong>der</strong>e<br />

Welten. Daher auch die Erinnerung an Ereignisse, <strong>der</strong> jetzigen o<strong>der</strong> früheren Existenzen.<br />

Die Seltsamkeit <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> aus einer unbekannten Welt, die sich mit Dingen<br />

dieser wirklichen Welt vermengen, erzeugt mit letzterem jene son<strong>der</strong>baren<br />

und konfusen Verkettungen, welche we<strong>der</strong> Sinn noch Zusammenhang zu haben<br />

scheinen.<br />

Dies Unzusammenhängende <strong>der</strong> Träume erklärt sich ferner durch die Lücken,<br />

welche durch die unvollständige Erinnerung an die Erscheinungen in den<br />

Träumen hervorgebracht werden. Man denke an eine Erzählung, aus <strong>der</strong> man nach<br />

dem Ungefähr einzelne Sätze o<strong>der</strong> Teile von Sätzen herausgerissen hätte: Die<br />

hiernach aneinan<strong>der</strong>gereihten Bruchstücke würden jedes vernünftigen Sinnes entbehren.<br />

403. Warum erinnert man sich nicht immer an die Träume?<br />

"Was du den Schlaf nennst, ist nur die Ruhe des Leibes,<br />

denn <strong>der</strong> Geist ist stets in Bewegung. Jetzt erlangt er etwas<br />

von seiner Freiheit wie<strong>der</strong> und verkehrt mit seinen Lieben in<br />

dieser o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>n Welt. Da <strong>der</strong> Leib aber ein schwerer<br />

und grober Stoff ist, so behält er nur mit Mühe die Eindrücke,<br />

die <strong>der</strong> Geist empfangen, weil sie diesem nicht durch die Organe<br />

des Leibes vermittelt wurden."<br />

404. Was ist von <strong>der</strong>, den Träumen beigelegten Bedeutung<br />

zu halten?<br />

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